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Verändert Diabetes mellitus das Erregerspektrum und die Erregerresistenz bei Frühinfektionen?
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Veröffentlicht: | 13. Oktober 2014 |
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Fragestellung: Die Veränderung des Erregerspektrums im Rahmen der Entwicklung multiresistenter Erreger stellt eine besondere Herausforderung in der Behandlung von Frühinfektionen nach Osteosynthese dar. Diabetes mellitus gilt als anerkannter Risikofaktor für Wundinfektionen. Dem Einfluss des Diabetes mellitus auf die Entwicklung des Erregerspektrums und der Resistenzlage wurde bisher wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Im Rahmen dieser Studie sollte das aktuelle Erregerspektrum bei Diabetikern unter perioperativer Antibiotika-Prophylaxe untersucht werden.
Methodik: Alle Patienten (n=303) eines Level I-Traumazentrums der Jahre 2007–2012, welche im Rahmen der Therapie eine postoperative Frühinfektion mit Erregernachweis entwickelten, wurden retrospektiv untersucht. Bei klinisch operationsbedürftiger Befundsituation fand eine Reoperation statt, bei der Abstriche entnommen wurden. Es wurde in dieser Studie der jeweils erste mikrobiologische Befund bei bzw. nach Re-OP erfasst. Die Ergebnisse der Patienten mit Diabetes mellitus (n=79) wurden mit denen der Patienten ohne Diabetes mellitus (n=224) hinsichtlich Erregerspektrum und Resistenzlage verglichen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von 2007 bis 2012 fanden 13.821 Primäroperationen statt hierbei traten 303 Frühinfekte mit primärem Keimnachweis auf (2,19 %).
Bei den eingeschlossenen 303 Patienten konnten 435 Erregerspezies in Abstrichen nachgewiesen werden, wobei Staphylococcus aureus (118), Staphylococcus epidermidis (89) und Enterococcus faecalis (59) am häufigsten mikrobiologisch gesichert werden konnten. Der Vergleich des Erregerspektrums und der Erregerresistenz bei Patienten mit Diabetes mellitus gegen Patienten ohne Diabetes mellitus zeigte ein signifikant höheres Auftreten(p=0.027) von Enterococcus faecalis (24), sodass diese Spezies bei Diabetikern am zweithäufigsten nach Staphylococcus aureus (33) auftritt.