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Verletzungsschwere und Verletzungsmuster bei Verkehrsunfallverletzten in Abhängigkeit von der Verkehrsteilnahme und vom Alter: Eine retrospektive Datenanalyse an 24,373 Patienten aus dem TraumaRegister DGU®
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Veröffentlicht: | 13. Oktober 2014 |
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Fragestellung: In der Gruppe der 15–24-Jährigen gilt der Verkehrsunfall als häufigste Todesursache. Ursächlich sind neben Auto- und Motorradunfällen auch die steigende Zahl der Unfälle als Radfahrer und Fußgänger. Eine Analyse von Daten aus dem TraumaRegister DGU® untersucht die spezifischen Verletzungsmuster in Abhängigkeit vom Unfallmechanismus und in Abhängigkeit vom Alter. Es soll gezeigt werden, ob es Unterschiede zwischen jungen und erwachsenen Verkehrsteilnehmern gibt.
Methodik: Datensätze von 45,984 Traumapatienten des TraumaRegister DGU® aus den Jahren 2002 bis 2012 wurden retrospektiv analysiert. Patienten die als Fußgänger, Auto-, Motorrad- oder Radfahrer verunfallten und einen ISS≥9 aufwiesen wurden in die Auswertung eingeschlossen. In allen vier Gruppen (Fußgänger, Auto-, Motorrad- und Radfahrer) wurden Datensätze von jugendlichen Verkehrsteilnehmern zwischen 3 und 22 Jahren mit denen von erwachsenen Verkehrsteilnehmern zwischen 25 und 50 Jahren verglichen. Hierbei wurden neben den deskriptiven Daten zur Verletzungsschwere und zum Verletzungsmuster (u.a. GCS; AIS; ISS) auch Daten zur Unfallprävalenz in den jeweiligen Gruppen analysiert und verglichen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt konnten 24.373 Fälle mit einem mittleren ISS von 23±13 eingeschlossen werden, darunter waren 75% männlich. Die Mortalität lag bei 8,1%. In der jüngeren Altersgruppe zeigte sich im Vergleich zu dem erwachsenen Kollektiv eine signifikant höhere Häufigkeit an Verletzten mit einem AIS Kopf ≥3 (Auto: 44.1% vs. 34.7%; Motorrad: 32.7% vs. 25.8%; Fahrrad: 56.4% vs. 55.8%; Fußgänger: 51.4% vs. 49.0%) und einem GCS≤8 (Auto: 30.3% vs. 22.7%; Motorrad: 23.2% vs. 18.5.8%; Fahrrad: 29.0% vs. 21.6%) sowie eine signifikant höhere Häufigkeit an schweren abdominellen und Extremitäten-Verletzungen. Auch die Mortalität war in der jungen Altersgruppe signifikant höher: Auto- (p=0.003), Motorrad- (p=0.030), Radfahrer (p=0.038). Umgekehrt kamen schwere Thorax-Verletzungen (AIS≥3) in dem untersuchten Kollektiv der älteren Verkehrsteilnehmer häufiger vor.
Diese retrospektive Datenanalyse des TraumaRegister DGU® hat gezeigt, dass gerade im jungen Alter mit einer hohen Häufigkeit besonders schwerer Unfallfolgen gerechnet werden muss. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit unfallpräventiver Maßnahmen nicht nur in der bekannten Hochrisikogruppe der jungen Erwachsenen, sondern auch in der Gruppe der verkehrsteilnehmenden älteren Jugendlichen.