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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Optimierung der Schnittstelle Schockraum im Traumanetznerk: Wie Notärzte mitwirken können

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Arasch Wafaisade - Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie & Sporttraumatologie, Lehrstuhl für Unfallchirurgie und Orthopädie, Klinikum der Privaten Universität Witten/Herdecke, Köln, Germany
  • Thomas Paffrath - Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie & Sporttraumatologie, Lehrstuhl für Unfallchirurgie und Orthopädie, Klinikum der Privaten Universität Witten/Herdecke, Köln, Germany
  • Philip Helm - Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie & Sporttraumatologie, Lehrstuhl für Unfallchirurgie und Orthopädie, Klinikum der Privaten Universität Witten/Herdecke, Köln, Germany
  • Bertil Bouillon - Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie & Sporttraumatologie, Lehrstuhl für Unfallchirurgie und Orthopädie, Klinikum der Privaten Universität Witten/Herdecke, Köln, Germany
  • Thorsten Tjardes - Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie & Sporttraumatologie, Lehrstuhl für Unfallchirurgie und Orthopädie, Klinikum der Privaten Universität Witten/Herdecke, Köln, Germany
  • Christian Probst - Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie & Sporttraumatologie, Lehrstuhl für Unfallchirurgie und Orthopädie, Klinikum der Privaten Universität Witten/Herdecke, Köln, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI26-1387

doi: 10.3205/14dkou141, urn:nbn:de:0183-14dkou1413

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Wafaisade et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Im Rahmen der Etablierung der Traumanetzwerke (TNW) DGU® nehmen die jeweiligen überregionalen Traumazentren die zentrale Rolle ein. In einer Umfrage an zuweisende Notärzte/innen sollte eine Einschätzung und Bewertung der Abläufe eines überregionalen Traumazentrums bezüglich der Versorgung Schwerverletzter erfolgen, auch im Hinblick auf potentielle Anpassungen der Prozesse und Strukturen gemäß der notärztlichen Rückmeldungen.

Methodik: Im Zeitraum von April bis November 2013 erfolgte eine Umfrage via Fragebogen, der im Schockraum unmittelbar nach der Übergabe an die Notärzte/innen verteilt und anonymisiert ausgefüllt wurde. Der Fragebogen beinhaltete 14 Fragen zu Anmeldung, Kommunikation und Schockraumabläufen sowie die Möglichkeit der Freitextformulierung. Die entsprechenden Aspekte konnten von den teilnehmenden Notärzte/innen bewertet werden (sehr gut – gut – weniger gut – schlecht – ohne Angabe).

Ergebnisse: Die Rücklaufquote vollständiger Fragebögen betrug 70/158 (44%). Von den teilnehmenden Notärzte/innen gaben 93% eine sehr gute bzw. gute Bewertung bei der telefonischen Kontaktaufnahme vom Unfallort an. 96% bewerteten die Betriebsbereitschaft des Schockraumes als sehr gut und 94% vergaben eine sehr gute Bewertung bezüglich der vollständigen Anwesenheit des Schockraumpersonals. Hinsichtlich Aspekten der Kommunikation wurde die Übergabe im achtungsvollen Ton von 99% als sehr gut und das Willkommensein von 94% als sehr gut eingeschätzt. Die Strukturiertheit bzw. die Zügigkeit der Behandlungsabläufe wurde von 98% als sehr gut bzw. von 96% als sehr gut bewertet. In der Frage, ob ein systematisches Feedback an den Notarzt/die Notärztin erfolgte, antworteten jedoch 57% mit weniger gut oder ohne Angabe. Auch die Möglichkeit, sich nach dem Patienten erkundigen zu können wurde von 44% mit weniger gut bzw. ohne Angabe bewertet.

Schlussfolgerung: Die Umfrageergebnisse deuten auf ein differenziertes Feedback des notärztlichen Personals an ein überregionales Traumazentrum und die hohe Akzeptanz einer solchen Umfrage zur Möglichkeit der konstruktiven Kritik hin. Die regelmäßige Aufarbeitung der Ergebnisse im Rahmen des lokalen Polytrauma-Zirkels sowie des Qualitätszirkels mit den Ärztlichen Leitern Rettungsdienst der Region bietet großes Potential zur Verbesserung der Abläufe, und zwar von der Patientenanmeldung über den Schockraumablauf bis hin zur Fallnachbearbeitung. So wurde etwa in Folge der Ergebnisse ein zentrales Informationstelefon für Rückfragen bezüglich Patientenverläufen im TNW-Office geschaltet sowie als Reaktion auf einige Freitextangaben ein Aufenthalts-/Schreibraum für die Notärzte/-innen eingerichtet. Zur stetigen Verbesserung der Schwerverletztenversorgung erscheint ein solches systematisches und kontinuierliches Feedback durch den Rettungsdienst im Sinne der Kundenzufriedenheit als zeitgemäßes Werkzeug.