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Quantifzierung bilateraler Alexanderaufnahmen und Korrelation mit klinischen und radiologischen Parametern bei akuter Schultereckgelenksinstabilität
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Veröffentlicht: | 13. Oktober 2014 |
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Fragestellung: Die Klassifikation einer akuten Schultereckgelenksinstabilität sieht bislang eine radiologische Graduierung anhand bilateraler anteroposteriorer Stressaufnahmen beider Schultern unter 10 kg Belastung vor. Darüber hinaus zeigte die dynamische horizontale Instabilität auf bilateralen qualitativen Alexander-Aufnahmen (horizontale Stressaufnahmen) schlechtere klinische Ergebnisse. Ziel dieser Studie war die Quantifizierung der dynamischen horizontalen Instabilität und die Korrelation mit anderen radiologischen und klinischen Parametern.
Methodik: In diese retrospektive Studie wurden 32 Patienten (4w/28m, Ø Alter 34,1) mit einer akuten Schultereckgelenkssprengung (16= RW III, 16= RW V) eingeschlossen. Klinisch wurden der Constant Score (CS), der Subjective Shoulder Value (SSV), der Taft Score (TF) und der Acromioclavicular Joint Instability Score (ACJI) und radiologisch der coracoclaviculäre Abstand (CCA) auf bilateralen Panoramaaufnahmen erhoben. Zudem erfolgte die Quantifizierung von bilateralen Alexander-Aufnahmen anhand verschiedener Messungen im Seitenvergleich [Überlappungsfläche (FAC), Überlappungslänge (LAC), vertikale (vAAC) und horizontale Abstände (hAAC)].
Ergebnisse: In der Gruppe der RW III ergaben im Mittel der/die CCA 15,8 (9,81-22,8) mm, FAC 50,9 (0-216,6) mm2, LAC 6,5 (-4,7-17,9) mm, vAAC -6,5 (-17,9-4,7) mm und hAAC 15,5 (-24,4-2,1) mm. In der Gruppe der RW V ergaben die Messungen im Mittel folgende Werte: CCA 23,1 (13,7-32,0) mm, FAC 7,0 (0-92,3) mm2, LAC -4,8 (-19,6-3,0) mm, vAAC 4,8 (-3,0-19,6) mm und hAAC -21,5 (-33,8-(-8,2 mm). Vor allem bei den RW III korrelieren der/die CCA, FAC und LAC signifikant mit dem ACJI (r=-0,64 bzw. r=0,72 bzw. r=0,68; alle p<0,05) und dem TF (r=-0,56 bzw. r=0,68 bzw. r=0,51; alle p<0,05). Bei den RW V zeigt sich eine mittlere, nicht signifikante Korrelation mit den klinischen Parametern (FAC mit ACJI: r=0,44, p>0,05; LAC mit TF: r=-0,45, p>0,05). Prüft man die Korrelation der Messungen untereinander, so zeigt sich, dass die LAC mit allen anderen Messungen am besten übereinstimmt.
Schlussfolgerung: Aufgrund der guten Korrelation mit den klinischen Scores und anderen Messungen empfiehlt sich die Messung der LAC als Quantifizierung bilateraler Alexander-Aufnahmen. Vor allem in der heterogenen Gruppe der RW III könnte die Messung der LAC somit ein hilfreiches Quantifizierungswerkzeug sein.