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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Klinisches und radiologisches Outcome nach zweizeitiger Applikation von Plated-Rich Plasma (ACP) bei arthroskopisch rekonstruierten Supraspinatussehnenrupturen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Clemens Gwinner - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany
  • Hendrik Haneveld - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany
  • Christian Gerhardt - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany
  • Markus Scheibel - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI22-1428

doi: 10.3205/14dkou110, urn:nbn:de:0183-14dkou1105

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Gwinner et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: In der aktuellen Literatur werden gute klinische Ergebnisse bei jedoch inakzeptabel hoher Redefektrate nach arthroskopischer Supraspinatussehnenrekonstruktion beschrieben. Um diese Ergebnisse zu optimieren bzw. die postoperative Redefektrate zu senken, sorgt die Applikation von autologen Wachstumsfaktoren, zur möglichen Verbesserung der Sehneneinheilung, für wachsendes Interesse.

Ziel dieser Studie ist die Evaluierung des klinischen und radiologischen Outcomes nach zweizeitiger Applikation von autologen, konditionierten Plasma (ACP, Fa. Arthrex) bei Patienten mit arthroskopisch rekonstruierten Supraspinatussehnenrupturen.

Methodik: Diese prospektive Studie umfasst 17 konsekutive Patienten (9W/ 8M, ø61 (47-75) Jahre), die bei isolierter, crescent-tear förmiger Supraspinatussehneruptur mittels arthroskopischer Doppelreihentechnik (Speedbridge) versorgt wurden. Intraoperativ wurden 4ml ACP unter den rekonstruierten Footprint der Supraspinatussehne sowie 7 Tage postoperativ 4ml ACP in den ipsilateralen Subacromialraum appliziert.

Zur Evaluierung des klinischen Ergebnisses wurde der Subjective Shoulder Value (SSV), der Constant-Score (CS) sowie das passive und aktive Bewegungsausmaß erhoben. Zur bildgebenden Diagnostik wurden nach 6 Wochen, 6, 12 und 24 Monaten MRT-Aufnahmen durchgeführt und anhand dieser die Sehnenintegrität nach Sugaya ermittelt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das mittlere Follow-Up betrug 15,7 Monate. In der klinischen Evaluation stieg der SSV von präoperativ 52,5 auf postoperativ 88 (65-100)% an (p<0,05), der CS von präoperativ 50,2 auf postoperativ 78,2 (50-96) Punkte (p<0,05) (CS der Gegenseite 84,7 (60-96 Punkte)). Klinisch zeigte sich ein Anstieg der aktiven Bewegungsumfänge der Flexion von präoperativ 120° zu postoperativ 172 (150-180)° (p<0,05) bzw. der Abduktion von präoperativ 96,4° auf postoperativ 171 (140-180)° (p<0,05).

Radiologisch wurde die Sehnenintegrität als Typ 1 n=0, Typ 2 n=8, Typ 3 n=7, Typ 4 n=2 und Typ 5 n=0 bewertet. Die Redefektrate betrug somit 11,7%.

Die zweizeitige Applikation von autologen, konditionierten Plasma bei arthroskopisch rekonstruierten Supraspinatussehnenrupturen zeigt gute bis sehr gute klinische Ergebnisse bei einer, im Literaturvergleich, niedrigen Redefektrate.