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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Vergleich von all-inside Meniskus Repair Devices mit ihren matched inside-out Nahttechniken am Schweinemodell: erstmalige biomechanische Evaluation mit 10.000 und 100.000 Belastungszyklen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Sebastian Müller - Universitätsspital Basel, Basel, Switzerland
  • Tanja Schwenk - Universitätsspital Basel, Basel, Switzerland
  • Daniel M. Buckland - Harvard Medical school, Boston, United States
  • Michael de Wild - School of Life Sciences FHNW, Muttenz, Switzerland
  • Victor Valderrabano - Orthopädisches Universitätsspital Basel, Basel, Switzerland
  • Claudio Rosso - Orthopädisches Universitätsspital Basel, Basel, Switzerland

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI20-615

doi: 10.3205/14dkou095, urn:nbn:de:0183-14dkou0959

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Müller et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Nach wie vor stellt die inside-out Nahttechnik den Goldstandard zur Behandlung von akuten Meniskusläsionen dar, wenngleich sich die neueren all-inside Techniken aufgrund der geringeren Komplikationsrate und nicht zuletzt aufgrund der einfacheren Handhabung immer grösserer Beliebtheit erfreuen. Bis heute wurden biomechanische Belastungstests lediglich bis zu einer maximalen zyklischen Belastung von 1000 Zyklen durchgeführt, was

gleichbedeutend mit nur einem Tag durchschnittlicher Gehbelastung ist. In der vorliegenden Studie wurden erstmals Tests bis zu 100.000 Zyklen durchgeführt, was einer durchschnittlichen Beanspruchung einer 6-8 wöchentlichen Rehabilitationsphase entspricht. Wir stellten die Hypothese auf, dass all-inside Reparationstechniken ihren inside-out-Kontrollen hinsichtlich des Verhaltens auf zyklische Belastung (Spaltbildung) sowie der Belastbarkeit bis zum Konstruktversagen überlegen sein würden.

Methodik: Insgesamt 72 Korbhenkelrisse wurden bei Schweinemenisci mittels den all-inside Instrumentarien Omnispan und Fast-Fix 360 sowie den korrespondierenden inside-out Nähten, Orthocord 2-0 und Ultrabraid 2-0, repariert. Neben der initialen Abstandsmessung wurde der Abstand unter zyklischer Belastung nach 100, 500, 1000, 2000, 5000, 10000 und 100000 Zyklen sowie die finale Belastbarkeit (in Newton) bis zum Versagen der Reparatur getestet. Weiterhin wurde die Art des Versagens sowie die Steifigkeit des Konstruktes erfasst.

Ergebnisse: Es konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen hinsichtlich des initialen Abstandes sowie der Abweichung nach zyklischer Belastung festgestellt werden.

Die Reparatur mit dem Omnispan zeigte im Vergleich eine signifikant höhere Belastbarkeit bis zum Versagen des Konstruktes (151.3 ±21.5 N, Orthocord 2-0, 105,5 ±20,4 N; Ultrabraid 2-0, 93,4 ±22,5 N; Fast-Fix 360, 76,6 ±14,2 N; p < 0.0001 für alle Vergleiche). Ferner war der Orthocord 2-0 signifikant stärker als der Fast-Fix 360 (p=0,003). Der Omnispan (30,8 ±3,5 N/mm) zeigte eine signifikant höhere Konstruktsteifigkeit im Vergleich zum Ultrabraid 2-0 (22,9 ±6,9 N/mm, p < 0,0001) und Fast-Fix 360 (23,7 ±3,9 N/mm, p =0,001). Nahtversagen war die häufigste Form des Konstruktversagens.

Schlussfolgerung: Auch nach 100 000 Zyklen Belastung (entsprechend ca. 8 Wochen Rehabilitation) erzielten all-inside Reparaturtechniken vergleichbare biomechanische Resultate im Vergleich mit den korrespondierenden inside-out Nahttechniken. Diese Resultate in Kombination mit den Vorteilen der geringeren Kompliktionsrate sowie der einfacheren chirurgischen Handhabung können weitere Argumente für den erweiterten Einsatz von all-inside Reparationstechniken im klinischen Alltag liefern.