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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Vorderer Kreuzbandersatz in Doppelbündeltechnik im Vergleich mit anatomischem Einzelbündel-Ersatz über ein anteromediales Portal – Prospektive, matched pairs Analyse nach fünf Jahren, vorläufige Ergebnisse

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Jürgen Höher - Praxis für Sporttraumatologie Köln-Merheim, Köln, Germany
  • Markus Fink - Praxis für Sporttraumatologie Köln-Merheim, Köln, Germany
  • Maike Braas - Praxis für Sporttraumatologie Köln-Merheim, Köln, Germany
  • Christoph Offerhaus - Abteilung für Orthopädie St. Vinzenz-Hospital, Köln, Germany
  • Maurice Balke - Abteilung für Orthopädie Klinikum Köln-Merheim, Köln, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI19-1519

doi: 10.3205/14dkou082, urn:nbn:de:0183-14dkou0829

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Höher et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Beim vorderen Kreuzbandersatz mit Hamstringssehnen wird seit Jahren die „sogenannte“ Doppelbündeltechnik diskutiert. Es war das Ziel der Studie, Patienten mit primärem vorderen Kreuzband (VKB)-Ersatz mit vierfach Hamstrings-Transplantat in Einzelbündel- oder Doppelbündel-Technik in einer prospektiven matched-pairs Analyse zu erfassen und die Ergebnisse 5 Jahre postoperativ zu vergleichen.

Methodik: 50 Patienten wurden im Zeitraum von 2006 bis 2007 mit der Doppelbündel-(DB)-Technik von einem Operateur versorgt. Aus 279 Patienten, die mit der anatomischen Einzelbündel (EB)-Technik über ein anteromediales Portal während der gleichen Zeitspanne versorgt wurden, wurden 50 Patienten in die Studie eingeschlossen, um Unterschiede in Alter, Geschlecht und begleitenden Verletzungen bei der matched-pairs Analyse auszuschließen.

Fünf Jahre postoperativ wurden alle Patienten klinisch unter Berücksichtigung des subjektiven und objektiven IKDC und Tegner-Scores reevaluiert.

Ergebnisse: Die Operationszeit betrug 93±12 min für DB und 82±15 min für EB. Jeweils eine postoperative Gelenkinfektion wurde in jeder Studiengruppe beobachtet. Es wurden keine bedeutenden perioperativen Komplikationen im Studienintervall beobachtet. Es gab drei Rerupturen in der Doppelbündel- und 5 Rerupturen in der Einzelbündelgruppe.

Die aktuellen Ergebnisse (26 Patienten) waren: Lachman-Test (instrumentelle Stabilitätsmessung) 1,8±1,2 mm für die DB und 1,3±1,2 mm für die EB Gruppe; Pivot shift-Test war negativ in 90% (DB) and 62,5% (EB) der Fälle. One leg hop >90% der Gegenseite (IKDC Parameter) 94,73% (DB) und 95,58% (EB). Subj. IKDC-Score 88,08±13,39 für DB and 94,42±7,28 für EB, Tegner Score betrug 6,83±0,75 für DB und 7,00±1,73 für EB. Alle Ergebnisse waren nicht signifikant unterschiedlich.

Schlussfolgerung zum aktuellen Stand der Studie: Beim VKB-Ersatz mit 4fach Hamstringssehnentransplantat zeigen die klinischen Ergebnisse fünf Jahre postoperativ keine Überlegenheit der DB- gegenüber der EB-Technik, wenn bei der EB-Technik eine anatomische Rekonstruktion über ein tiefes anteromediales Portal gewählt wird.