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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Klinische Ergebnisse und Komplikationen nach konservativer und operativer Therapie von Frakturen des Os cuboideum

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Marlon Coulibaly - BG Universitätsklinik Bergmannsheil GmbH, Chirurgische Universitäts- und Poliklinik, Bochum, Germany
  • Clifford Jones - Orthopaedic Associates of Michigan, Michigan State University, College of Human Medicine, Department of Surgery, Grand Rapids, United States
  • Debra Sietsema - Orthopaedic Associates of Michigan, Michigan State University, College of Human Medicine, Department of Surgery, Grand Rapids, Michigan, United States
  • Martin Hoffmann - BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Chirurgie, Bochum, Germany
  • Thomas A. Schildhauer - Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinik Bergmannsheil, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Bochum, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI16-1039

doi: 10.3205/14dkou059, urn:nbn:de:0183-14dkou0591

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Coulibaly et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Frakturen des Os cuboideum (CF) sind seltene Verletzungen des Tarsus. Zielsetzung dieser Studie war die Evaluation klinischer Ergebnisse und Komplikationen nach konservativer und operativer Therapie von CF.

Methodik: Über einen 5 Jahreszeitraum wurde eine retrospektive Kohorten-Studie durchgeführt, bei denen in einem Level-I Traumazentrum eine CF diagnostiziert und behandelt wurde. 86 Patienten mit 90 CF wurden in die Studie einbezogen und einer konservativen (NOT) oder operativen Therapie (ORIF) unterzogen. Outcome-Parameter beinhalteten die Qualität der Frakturreposition, funktionelle Fähigkeiten (Schmerzen, Aktivitätsgrad, Schuhwerk und Arbeitsfähigkeit) sowie Komplikationen.

Ergebnisse: ρ 57 Männer and 29 Frauen wiesen ein mittleres Alter von 40 Jahren (Intervall 16-72) und einen BMI von 28,8 (Intervall 17,5-48,9) auf. Zwei isolierte und 12 offene Verletzungen wurden identifiziert. Die Verfahrenswahl beinhaltet eine konserevative Behandlung (NOT 46/90, 51%) oder offene Reposition und Osteosynthese (ORIF 44/90, 49%). Eine Spongiosaplastik war in 27/44 (61%) der operierten Fälle erforderlich. Eine Schlechte oder unzufriedenstellende Reposition war mit einer höheren Rate einer sekundären Arthrose (OA) assoziiert (Χ2 =0.046).

Komplikationen beinhalteten 60/90 (67%) OA, 16 Implantatirritationen, 15 Pes planus Deformitäten, 8 Infektionen und 1 verzögerte Konsolidierung. Als Sekundäreingriffe wurden 30 Implantatentfernungen, 4 Arthrodesen, 1 laterale Säulenrekonstruktion sowie 1 Tarsaltunnel-Release durchgeführt. Persistierende Schmerzen fanden sich beim abschließenden Follow-up in 48/90 Fällen (53%). 55/90 (61%) der verletzten Patienten waren in der Lage normales Schuhwerk zu tragen. Arbeitsfähigkeit bestand bei 55/90 (61%) ohne Einschränkung, bei 21/90 (23%) mit Einschränkung sowie bei 6/90 (7%) mit dauerhafter Unfähigkeit. Unfähigkeit zum vorherigen Aktivitätsniveau oder Arbeit zurückzukehren war mit persistierenden Schmerzen (rho=-0,301; p<0,01) und orthopädischem Schuhwerk (rho=-0,482; p<0,01) korreliert. Persistierenden Schmerzen korrelierten mit der Unfähigkeit normales Schuhwerk zu tragen (rho=0,553; p<0,01). Eine sekundäre OA war häufiger in der operativen Gruppe aufzufinden (Χ2=0,012). Das Auftreten einer sekundären OA korrelierte mit persistierenden Schmerzen (rho=0,316; p<0,01), der Unfähigkeit normales Schuhwerk zu tragen (ρ=0,303; p<0,01), sowie zur normalen Funktion zurückzukehren (rho=-0,319; p<0,01).

Schlussfolgerung: Frakturen des Os cuboideum sind beeinträchtigende Verletzungen für den Patienten und erfordern eine anatomische Wiederherstellung von lateraler Fußsäule sowie artikulärer Kongruenz. Die Qualität der Reposition beeinflusst das Outcome. Schmerzen, posttraumatische Arthrose, sowie Unfähigkeit normales Schuhwerk zu tragen sind mit schlechteren funktionellen Ergebnissen vergesellschaftet.