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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Klinisches Ergebnis nach offener Reposition und Fixierung von Frakturen des distalen Radius unter Verwendung von palmaren distalen Zwei-Säulen LCP mit variablem Verriegelungswinkel

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Frank Peter Schäfer - UniversitätsSpital Zürich, Zürich, Switzerland
  • Sebastian Günkel - UniversitätsSpital Zürich, Zürich, Switzerland
  • Guido Wanner - UniversitätsSpital Zürich, Zürich, Switzerland
  • Hans-Peter Simmen - UniversitätsSpital Zürich, Zürich, Switzerland

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI11-597

doi: 10.3205/14dkou009, urn:nbn:de:0183-14dkou0091

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Schäfer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die distale Radiusfraktur ist eine der häufigsten Frakturen des Menschen und ein großer Bestandteil der täglichen Praxis eines Unfallchirurgen. Aktuell stehen vielfältige Versorgungsmöglichkeiten mit einer Großzahl an verschiedenen Osteosynthesesystemen zur Auswahl. In den letzten Jahren ist ein Trend zur Versorgung der distalen Radiusfraktur von palmar mit winkelstabilen Plattendesigns zu beobachten. Insbesondere mehrfragmentäre intraartikuläre Frakturen und Frakturen des osteoporotischen Skeletts stellen eine große Herausforderungen dar.

Ziel der Arbeit war, ein solches modernes palmares Osteosynthesesystem hinsichtlich Reposition und Retention sowie funktionellem Ergebnis und Einflussfaktoren zu analysieren.

Methodik: In der vorliegenden Studie wurden 112 konsekutive Patienten (durchschnittlich 58 Jahre alt) mit einer distalen Radiusfraktur einer unfallchirurgischen Institution retrospektiv untersucht. Zur Überprüfung der Patientenzufriedenheit dienten standardisierte Fragebögen (DASH, Mayo Wrist Score) bei diesen Patienten.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Analyse zeigte einen deutlich höheren Anteil an Radiusfrakturen bei Frauen (w=70,8%, m=28,3%). Die rechte und linke Seite waren gleich häufig betroffen, mit einer etwas geringeren Beteiligung der dominanten Hand von 46,9 %.

Die versorgten Frakturen verteilten sich wie folgt: AO A2 5,4%, AO A3 18,8%, AO B2 5,4%, AO B3 6,3%, AO C1 20,5%, AO C2 26,8% und AO C3 17%.

In mehr als der Hälfte der Fälle war der Proc. styloideus ulnea (PSU) mit 51% und das DRUG mit knapp 60% mitbetroffen. Intraoperativ konnte eine nahezu anatomische Reposition mit einer durchschnittlichen palmaren Neigung von 9,9° und einer radialen Inklination von 22,4° erzielt werden. Diese Winkel wurden über den mittleren Beobachtungszeitraum von 7,9 Monaten statistisch signifikant gehalten. Ein negativer Ulnavorschub von 0,5mm verringerte sich auf durchschnittlich 0,2mm, respektive der distale Radius verkürzte sich im Untersuchungszeitraum um 0,3mm. Der PSU zeigt über den Beobachtungszeitraum eine Heilung von nur 15,9% das DRUG hingegen von 44,2%. Eine Fraktur der radiolunatalen Gelenkfläche ist mit einem schlechteren klinischen Outcome assoziiert.

In der vorliegenden Studie konnte gezeigt werden, dass die distale Radiusfraktur mit einem palmaren winkelstabilen Osteosynthesesystem gut reponiert, retiniert und damit therapiert werden kann.