gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Die Kryodenervation der lumbalen Facettgelenke

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • presenting/speaker Andreas Göller - Augusta-Medical-Clinic Hattingen, Praxis für Orthopädie und Sportmedizin, Wuppertal, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO21-30

doi: 10.3205/13dkou741, urn:nbn:de:0183-13dkou7415

Veröffentlicht: 23. Oktober 2013

© 2013 Göller.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Fragestellung: Sicherung des Behandlungserfolgs durch Entwicklung eines Algorithmus mit entscheidender präoperativer Diagnostik, Optimierung des intraoperativen Procedere sowie konsequenter Nachbehandlung.

Einleitung: Die Kryodenervation der Facettgelenke der Lendenwirbelsäule ist ein erfolgreiches und bewährtes semikonservatives Therapiekonzept bei Kreuzschmerzen aufgrund degenerativer Veränderungen. Der Behandlungserfolg in Form von langfristiger Beschwerdereduktion ist abhängig von der präoperativen Diagnostik, dem intraoperativen Procedere sowie der Nachbehandlung. Das Ziel der Untersuchung liegt in der Entwicklung eines perioperativen Algorithmus zur Verbesserung und Sicherung des Behandlungserfolgs.

Material / Methode: 50 Patienten 42 Frauen / 8 Männer Untersuchungszeit 2007 - 2012; Kryodenervation der Facettgelenke L3-S1 bds nach 2xiger präop. probatorischer Facettinfiltration, Dokumentation Schmerzverlaufsbogen, 2-3 Punkt Kryodenervation je betroff. Facettgelenk unter LA und Standby Anästhesie, frühfunktionelle Anschlußbehandlung mit Physiotherapie und rückenschulenden Maßnahmen, postop. Kontrolluntersuchungen, manuelle Diagnostik und Therapie der LWS,

Ergebnisse: Verbesserung und Sicherung des Behandlungserfolgs durch die präoperative Diagnostik: Die probatorische 2xige Facettinfiltration präoperativ im Abstand von je 8-10 d ist entscheidender Marker für den Behandlungserfolg, je besser präoperativ die Beschwerden kurzfristig beseitigt werden, desto besser ist der Behandlungserfolg, der von 10 - 17 Monaten angegeben worden ist. Somit korreliert der Therapieerfolg der Facettdenervation im gleichen Verhältnis mit der Verbesserung nach Durchführung einer probatorischen Infiltration der betroffenen Facettgelenke. Somit ist das Ergebnis der präop. probatorischen Infiltration entscheidendes selektives Diagnostikkriterium für den Behandlungserfolg. Die intraoperative Diagnostikmöglichkeit mittels Sondierung der von den Facettgelenken ausgehenden Beschwerdesymptomatik mit selektiver 2-3 Punkt Kryodenervation je Gelenk, trägt entscheidend durch die Schmerzwiedererkennung beim Pat. und die dann möglich postdenervale Schmerzausschaltung zum Behandlungserfolg bei. In 80 % der Fälle sahen wir ca. 8-10 d p.op eine erhebliche lumbosakrale Schmerzsymptomatik, die in einer Blockierungssymptomatik eines ISG begründet war. Nach Manualtherapie konnte der Schmerzzustand beseitigt werden.

Bei erneuter Kryodenervation bei Wiederauftreten von Beschwerden nach den 10-17 Monaten konnte neuerlich ein ähnlich langer Therapieerfolg erreicht werden.

Schlussfolgerung: Der Behandlungserfolg der Kryodenervation der Facettgelenke der LWS läßt sich durch präoperative Selektion in Form probatorischer Infiltrationen einschätzen und durch die Anwendung eines Behandlungsalgorithmus entscheidend langfristig sichern.