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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Dorsale Stabilisierung bei HWS-Instabilität mit Halsmarkverletzungen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Jan Vastmans - BG Unfallklinik Murnau, Murnau, Germany
  • Doris Maier - BG Unfallklinik Murnau, Murnau, Germany
  • Matthias Vogel - BG Unfallklinik Murnau, Murnau, Germany
  • Volker Bühren - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau, Chirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie, Murnau, Germany
  • Florian Högel - BG Unfallklinik Murnau, Murnau, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO21-227

doi: 10.3205/13dkou732, urn:nbn:de:0183-13dkou7323

Veröffentlicht: 23. Oktober 2013

© 2013 Vastmans et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Ziel der retrospektiven Arbeit war es, die HWS-Verletzungen (C0 bis T1) mit Rückenmarkschädigungen bzgl. ihrer Stabilität und Alignment nach dorsaler Stabilisierung zu untersuchen Die Hypothese war, dass die dorsale Versorgung mit internem Fixateur zu einem guten Alignment und guter Reposition bei hochgradigen Instabilitäten der oberen HWS führt.

Methodik: Alle von dorsal operativ versorgten Patienten (n= 25, Mittel: 48,8 Jahre), von 01/2008 - 06/2011 wurden klinisch und computertomographisch hinsichtlich knöcherner Ausheilung, Alignment u. Stabilität nach 6 und 12 Monate postoperativ untersucht.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von 25 Patienten (m:20/ f:5) im Alter von 21-91 Jahren (Mittel: 51) wurden 20 von C0-C4 von dorsal mit Fixateur interne versorgt. Bei 20 Patienten lag eine traumatische Instabilität in den Segmenten C1/2 und bei 3 Patienten im Segment C0/1 vor. 1 Patient musste aufgrund eines Metastasenbefundes in diesem Bereich stabilisiert werden. Ein weiterer Patient wurde aufgrund einer Tuberkulose nach Ausräumung des Befundes in der oberen HWS stabilisiert. 1 Patient wurde von C0-C5 dorsal stabilisiert und 2 weitere Patienten von C0-C7, 1 Patient von C0-Th1 und ein weiterer Patient von C0-Th2. Gemäß des ASIA scorings lagen 12 mal ein ASIA A Status vor, 1 mal ASIA B, 9 mal ASIA C und 3 mal ein ASIA D. Bei allen Patienten wurden Polyaxialschraubensysteme verwendet, die in die Massa laterales geschraubt wurden. Die postoperativen CT-Kontrollen zeigten korrekte Positionierung in 21 Patienten, bei 2 Patienten wurde die initiale Fehllage im Gelenk durch intraoperative CT-Kontrolle korrigiert. Bei zwei weiteren Patienten mit Morbus Bechterew wurde die Fehllage bei Verknöcherung in Segment 2/3 belassen. Weiterhin zeigte die CT Kontrolle ein korrektes Hinterkantenalignment. In den Nachuntersuchungen waren nach 6 Monaten keine Veränderungen der HWS Stellung zu beobachten. In 15 Fällen war bereits eine knöcherne Heilung eingetreten. 3 Patienten waren verloren gegangen (1 Ausland, 2 Tod). Bei 7 Patienten war in den Kontrollen nach 12 Monaten eine knöcherne Heilung eingetreten. Die primäre Stellung hatte sich in den verbliebenen 22 Fällen nicht verändert. Bezüglich des Lähmungsgrades war es im allgemeinen zu einem tendentiellen shifting hin zu höheren Kraftgraden gekommen.

Die dorsale Stabilisierung der HWS bis C0 ist eine effiziente Methode hochgradige Instabilitäten der oberen HWS zu behandeln. Die Fixierung der Schrauben in der Massa lateralis erscheint biomechanisch vollkommen ausreichend, so dass die navigierte Verschraubung durch die HWS Pedikel aus unserer Sicht nicht notwendig erscheint.