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Ultraschallgestützte Diagnostik von Frakturen des distalen Unterarms im Kindesalter
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2013 |
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Fragestellung: Distale Radius- und Unterarmfrakturen stellen eine häufige Verletzung in der unfallchirurgischen Ambulanz dar. Als etablierte Standarddiagnostik wird das Röntgen des Handgelenks in 2 Ebenen angewendet. Wir untersuchen in unserer Arbeit die Genauigkeit des Frakturnachweises unter Verwendung der Ultraschalldiagnostik.
Methodik: Die Arbeit erfasst prospektiv Patienten, die sich im Zeitraum zwischen Januar 2012 und Dezember 2012 an 2 unfallchirurgischen Zentren mit der Verdachtsdiagnose einer distalen Radius- bzw. Unterarmfraktur vorstellten. Nach der klinischen Untersuchung erfolgte zunächst die ultraschallgestützte Diagnostik über 6 Standardebenen am distalen Unterarm (Abbildung 1 [Abb. 1]).
Anschließend wurde die konventionelle Röntgendiagnostik mit Aufnahmen des Handgelenks in 2 Ebenen durchgeführt. Die Altersgrenze wurde mit 11 Jahren festgesetzt. Untersucher waren 2 erfahrene Fachärzte.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt konnten 201 Patienten im Alter von 4 bis 11 Jahren erfasst werden mit einem Durchschnittsalter von 9,5 Jahren zum Zeitpunkt des Traumas. Es fanden sich 104 Frakturen (51,7%) mit einer Verteilung von 85,9% (89) am distalen Radius 8,7% (9) an der distalen Ulna und 5,8% (6) am distalen Unterarm. Es konnten 65 Grünholz- bzw. Wulstfrakturen aufgezeigt werden. Die operative Versorgung war in 34 Fällen notwendig. Die Spezifität und Sensitivität der Ultraschalldiagnostik lag bei 100%. Wir halten die Ultraschalldiagnostik zur Detektion von Frakturen am distalen Unterarm als geeignet. Bei fehlendem sonographischen Nachweis einer Fraktur oder bei Frakturnachweis, der über die Wulstbildung bzw. typische Kortikalisaufwerfung nicht hinausgeht, kann aus unserer Sicht aus mangelnder therapeutischer Konsequenz auf die konventionelle Röntgenuntersuchung verzichtet werden. Bei positivem Frakturnachweis mit Achsdeviation in der Ultraschalldiagnostik sollte jedoch weiterhin die konventionelle radiologische Aufnahme erfolgen.