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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Histologischer Score zur Quantifizierung der lokalen implantatassoziierten Osteitis im murinen Frakturmodell

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Michael Hambüchen - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Ceylan D. Windolf - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Unfall und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Tim Lögters - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Wei Meng - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Sascha Flohé - Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Joachim Windolf - Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO17-1058

doi: 10.3205/13dkou684, urn:nbn:de:0183-13dkou6844

Veröffentlicht: 23. Oktober 2013

© 2013 Hambüchen et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Für den qualitativen Nachweis einer implantatassoziierten Osteitis haben sich unter Anderem radiologische, mikrobiologische und histologische Parameter etabliert.Quantitative Scores zur objektiven Beurteilung des Ausprägungsgrads der Osteitis sowie der Effekte therapeutischer Interventionen stehen aktuell nicht zur Verfügung.Ziel dieser Arbeit war es,einen quantitativen Score auf der Basis histologischer Parameter zur Schweregradeinteilung von Osteitiden in einem standardisierten, plattenassoziierten Modell in der Maus zu evaluieren.

Methodik: Bei insges. 36 BALB/c Mäusen wurde das linke Femur osteotomiert und mit einer winkelstabilen 4-Loch-Platte stabilisiert.Die Wunden wurden mit Staph. aureus infiziert.Nach 7 und 14 Tagen wurde ein Wunddebridement mit Lavage durchgeführt.Nach 7,14 u. 28 Tagen wurden aus exzidierten Femora histologische Schnitte angefertigt und nach HE und Giemsa gefärbt.Der Score basiert auf 4 histol. Parametern(I-IV),für die je ein Punktwert zwischen 0 und 3 bis 4 vergeben wird. I.Ausmaß der Frakturkonsolidierung als Surrogatparameter für die Frakturheilung(1 Punkt:vollständige Konsolidierung, 2:partielle; 3:keine; 4:Destruktion) II.Ausmaß der Kallusbildung(1:ausgeprägte Kallusbildung; 2:geringe; 3:keine) III: Ausmaß der Markraumbeteiligung (1:physiolog. Verhältnisse; 2:Anreicherung immunokompetenter Zellen; 3:Nekrose) IV:Anzahl proliferierender Bakterien,gemessen an den Colonyformingunits(CFU) (1:< 4 CFU, 2:4-10CFU, 3: >10 CFU/20 Gesichtsfelder) Max. waren 13 Punkte erreichbar,die einer floriden Osteitis mit Störung der Knochenbruchheilung entsprechen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Parameter I:Bei nichtinfizierten Mäusen war nach 7d keine (Mittelwert (MW) 1,0 Punkt),nach 28 Tagen eine vollst. Konsolidierung (MW +/- Stabw: 1,2 +/- 0,5 Pkt.) nachweisbar,bei den infizierten Mäusen ergaben sich am Tag 28 im Mittel 3,0 +/- 1,2 Punkte.(p<0,05) II:Am Tag 28 war bei nichtinf. Mäusen eine stärkere Kallusbildung (1,3 +/- 0,5 Pkt.) vorhanden als bei inf. Mäusen (2,4 +/- 0,9 Pkt.).(p<0,05) III:Eine Markraumbeteiligung wurde bei nichtinf. Mäusen am Tag 7 mit 1,0 Pkt. bewertet,bei inf. Mäusen mit 2,8 +/- 0,4 Pkt. (p< 0,05). Am Tag 28 wurden hier 1,5 +/- 0,6 Punkte und bei inf. Mäusen nichtsignifikant höher 2,2 +/- 0,8 Punkte gewertet.(p >0,05) IV:Die durchschnittliche Anzahl an CFU lag bei den nichtinf. Mäusen an allen Tagen bei 1,0 Punkten. Bei den inf. Mäusen lag der Punktwert am Tag 7 bei 2,4 +/- 0,5 (p< 0,05) und am Tag 28 bei 1,4 +/- 0,5 Punkten (p >0,05). Im Summenscore wiesen die nichtinfizierten Mäuse am Tag 7 einen Punktwert von 7,5 +/- 1,0 und am Tag 28 von 5,0 +/- 0,8 auf. Für infizierte Mäuse lag der Summenwert am Tag 7 (11,2 +/- 0,9) und Tag 28 (9,0 +/- 2,7) jeweils signifikant höher (p<0,05).

Der Score basiert auf 4 histol. Parametern, die konstant mess- und bewertbar waren. Mithilfe dieses quantitativen Scores können Osteitiden in experimentellen Modellen in Bezug auf Ausprägungsgrad einer Osteitis sowie auf Effekte therapeut. Interventionen objektiviert werden.