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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Positive Korrelation des posterioren Femurkondylen-Offsets mit dem tibialen Slope unter Berücksichtigung der patellofemoralen Instabilität

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Stephan Frosch - Universitätsmedizin Göttingen, Unfallchirurgie, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Göttingen, Germany
  • Tobias Brodkorb - Universitätsmedizin Göttingen, Unfallchirurgie, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Göttingen, Germany
  • Jan Philipp Schüttrumpf - Universitätsmedizin Göttingen, Unfallchirurgie, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Göttingen, Germany
  • Martin M. Wachowski - Universitätsmedizin Göttingen, Unfallchirurgie, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Göttingen, Germany
  • Tim Alexander Walde - Universitätsmedizin Göttingen, Unfallchirurgie, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Göttingen, Germany
  • Klaus Michael Stürmer - Universitätsmedizin Göttingen, Unfallchirurgie, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Göttingen, Germany
  • Peter Balcarek - Universitätsmedizin Göttingen, Unfallchirurgie, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Göttingen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO16-1221

doi: 10.3205/13dkou676, urn:nbn:de:0183-13dkou6768

Veröffentlicht: 23. Oktober 2013

© 2013 Frosch et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die asymmetrische Inklination des medialen und lateralen Tibia-Slopes beeinflusst die Biomechanik des femoro-tibial Gelenks und hat insbesondere bei Patienten mit Patellaluxation und höhergradiger Trochleadyplasie Einfluss auf die femorale Innenrotation. Dieser Effekt der Tibia-Slope Asymmetrie auf die femorale Rotation könnte zusätzlich durch das Offset der posterioren Femurkondylen beeinflusst werden. Es war daher das Ziel der vorliegenden Arbeit, das Offset der posterioren Femurkondylen bei Patienten mit bestehender patello-femoraler Instabilität und höhergradiger Trochleadysplasie mit dem Offset einer asymptomatischen Kontrollgruppe zu vergleichen.

Methodik: Die Bestimmung des medialen und lateralen Offset der posterioren Femurkondylen sowie des medialen und lateralen Tibia-Slopes erfolgte anhand digitaler MRT Bilder von 31 Patienten (Männer/Frauen 12/18) mit einer patellofemoralen Instabilität und von 30 Kontrollpatienten (Männer/Frauen 14/16). Die Graduierung der Trochleadysplasie erfolgte nach Dejour et al. in die Typen A-D. Unterschiede des Offsets und ein möglicher Zusammenhang von Offset und Tibiaslope wurde mittels t-Test und anhand des Pearson-Korrelationkoeffizienten ermittelt. Ein p<0.05 wurde als statistisch signifikant angenommen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im Vergleich der Studiengruppe (SG) mit der Kontrollgruppe (KG) konnte weder ein signifikanter Unterschied für das mediale Offset (33.42 ± 0.8mm / 32.7 ± 0.8mm) noch für das laterale Offset (31.1 ± 0.7mm / 30.1 ± 0.8mm) festgestellt werden (p=0,52 und p=0,84). Auch im Verhältnis des medialen zum lateralen Offset (Offset ratio) fand sich kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen(p = 0.83).

Innerhalb der Studiengruppe fand sich jedoch eine positive Korrelation zwischen dem medialen Slope und dem medialen Offset (Pearson r = 0,461; p = 0,009). Das bedeutet, dass ein steilerer Slope mit einem größeren medialen Offset einhergeht. Dieser Effekt konnte nicht für das mediale Kompartiment der Kontrollgruppe (Pearson r = 0,081; p = 0,67) und ebenfalls nicht für die lateralen Kompartimente bestätigt werden (SG Pearson r = 0,06, p = 0,75; KG Pearson r = 0,045, p = 0,81).

Zusammenfassung: Der Effekt der asymetrischen Inklination des tibialen Slopes, der bei Patienten mit Patellaluxation zu einer funktionellen Innenrotationskomponente des Femurs bei Beugung des Kniegelenks führen kann, scheint bei einem Teil der Patienten durch ein größeres mediales Offset abgeschwächt zu werden.