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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Expressionunterschiede von miRNAs im Synovialgewebe von Patienten mit rheumatoider Arthritis und Osteoarthritis

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Thomas Randau - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Sascha Gravius - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Carolin Altmann - Molekularpathologie Trier, Trier, Germany
  • N Arens - Molekularpathologie Trier, Trier, Germany
  • Friederike Zweynert - Molekularpathologie Trier, Trier, Germany
  • M Otto - Zentrum für Histologie, Zytologie und Molekulare Diagnostik, Trier, Germany
  • Jörg Kriegsmann - Zentrum für Histologie, Zytologie und Molekulare Diagnostik, Trier, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO12-425

doi: 10.3205/13dkou611, urn:nbn:de:0183-13dkou6115

Veröffentlicht: 23. Oktober 2013

© 2013 Randau et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die rheumatoide Arthritis (RA) ist eine häufige systemische Autoimmunerkrankung unklarer Ätiologie. Die klinische Manifestation und der Verlauf der Krankheit können sehr variabel sein.

Die Diagnosefindung der RA stützt sich derzeit auf die Kriterien der ACR(American College of Rheumatology)und verschiedene Laboruntersuchungen (z.B. Anti-CCP-Antikörper und Rheumafaktoren), deren diagnostische Wertigkeit jedoch faglich bleibt. Des Weiteren ist die Diagnose der RA anhand von Gewebeproben ebenfalls nur sehr selten möglich.

Neue Publikationen zeigen, dass micro-RNAs in Autoimmunerkrankungen, so auch in der RA, eine Rolle spielen können.

Diese Studie vergleicht daher die quantitative Expression ausgewählter miRNAs in Gewebeproben von RA-Patienten gegen Proben aus osteoarthrotisch (OA) veränderten Gelenken.

Methodik: Analysiert wurden Formalin-fixierte und Paraffin-eingebettete histopathologische Routine-Gewebeproben von insgesamt 60 Patienten (30 mit RA, 30 mit OA). Aus den Gewebeproben wurde die Gesamt-RNA isoliert und cDNA in reverser Transkription synthetisiert. Die Expression der potentiellen miRNA-Kandidaten wurde mittels quantitativer Real-time PCR (qRT-PCR) analysiert, und nach der delta-delta-Ct-Methode gegen eine endogene Kontrolle normalisiert und gegen eine Referenzprobe kalibriert. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Mann-Whitney Test, der optimale Schwellenwert wurde in ROC-Kurven bestimmt, und die Sensitivität und Spezifität der Analysen bestimmt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die miRNAs miR-146a, miR-155 und miR-223 zeigten deutliche und statistisch signifikante Unterschiede zwischen RA und OA Proben. Eine mehr als dreifache Erhöhung in der Expression einer der miRNA gegenüber der Referenz-RNA deutete auf das Vorliegen einer rheumatoiden Arthritis hin (Sensitivität 90%, Spezifität 71%). miR-223 hatte als Einzelparameter die höchste Sensitivität (86%) und Spezifität (80%). Waren alle drei Werte erhöht, so lag die Spezifität bei 96%, die Sensitivität bei 66%.

Der histopathologische Nachweis einer RA hat bisher zahlreiche Einschränkungen. Mit dem beschriebenen molekularpathologischen Verfahren eröffnen sich neue Möglichkeiten, in Routine-FFPE-Proben die Differentialdiagnostik zwischen RA und OA zu verbessern, und stellen damit einen neuen Biomarker in der Diagnostik dar. Die Unterschiede in der miRNA-Expression können zudem Hinweise auf ihre Funktion in der Genese und im Verlauf der RA liefern.