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Der postero-laterale Zugang als Alternative zur anterior-posterioren Verschraubung bei komplexen Sprunggelenksluxationsfrakturen mit dislozierter Tibiahinterkante
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2013 |
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Fragestellung: Zielsetzung der Arbeit war der Vergleich des Behandlungsergebnisses bei komplexen Sprunggelenksluxationsfrakturen mit dislozierter Tibiahinterkante (Schlüsselfragment) nach Plattenosteosynthese über einen postero-lateralen Zugang mit dem der anterior-posterioren Verschraubung.
Methodik: In einer retrospektiven Studie wurden alle monoverletzten Patienten mit geschlossenen Sprunggelenksluxationsfrakturen mit dislozierter Tibiahinterkante in einem Zeitraum von 2010 bis 2012 12 Monate nach der operativen Stabilisierung nachuntersucht. Hierzu wurden das Behandlungsergebnis anhand des "Ankle Fracture Scoring System" (AFSS) nach Phillips et al. (max. Punktzahl 150 bei Beschwerdefreiheit), die verbliebene tibiale Gelenkstufe und, als Hinweis auf die Schwere der Verletzung, die Größe des postero-lateralen Tibiafragments bezogen auf die tibiale Gelenkfläche (CT-Untersuchung, in %) bestimmt. Des Weiteren wurden epidemiologische Patientendaten und die Dauer des initialen Krankenhausaufenthaltes ausgewertet.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei 11 Patienten erfolgte die Osteosynthese über einen postero-lateralen Zugang (10 weiblich, 1 männlich, Alter 51,6 ± 2,6 Jahre (Mittelwert ± SEM), Tibiafragment 42,1 ± 2,5 %). Bei 2 Patienten musste eine postoperative Wundheilungsstörung behandelt werden. Bei einer Vergleichsgruppe von 10 Patienten erfolgte die anterior-posteriore Verschraubung (10 weiblich, Alter 59,5 ± 6,7 Jahre, Tibiafragment 45,9 ± 1,5 %). Bei einer Patientin trat eine inkomplette Läsion des Nervus peroneus superficialis auf. Das AFSS ergab in der Gruppe mit postero-lateralem Zugang einen Punktwert von 97,4 ± 6,4 verglichen zu 76,8 ± 15,4 (p = 0,09) bei der anterior-posterioren Verschraubung. Die computertomographische Auswertung zeigte bei der Osteosynthese über einen postero-lateralen Zugang eine signifikant geringere Gelenkstufe (0,60 ± 0,20 mm) als bei der anterior-posterioren Verschraubung (1,03 ± 0,08 mm; p < 0,05). Hinsichtlich des initialen Krankenhausaufenthaltes war zwischen den beiden Patientengruppen kein signifikanter Unterschied (19,9 ± 1,8 Tage beim postero-lateralen Zugang bzw. 20,0 ± 2,7 Tage bei der anterior-posterioren Verschraubung) feststellbar.
Die offene Reposition und Osteosynthese der dislozierten Tibiahinterkante bei komplexen Sprunggelenksluxationsfrakturen über einen postero-lateralen Zugang führte durch die direkte Visualisierung zu einem verbesserten Repositionsergebnis ohne gehäuftes Auftreten von Komplikationen und ohne Verlängerung des Krankenhausaufenthaltes. Des Weiteren zeigten sich Hinweise auf ein besseres funktionelles Behandlungsergebnis sowie geringere initiale arthrotische Veränderung verglichen mit der anterior-posterioren Verschraubung.