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Case Report: minimalinvasive Osteosynthese einer pathologischen Radiusschaftfraktur mittels photodynamischem Implantat
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2013 |
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Fragestellung: Pathologische Frakturen bei ossären Metastasen oder bei malignen systemischen Knochenerkrankungen wie dem Multiplen Myelom sind häufig und benötigen fast ebenso häufig die operative Therapie. Gerade diese Patienten profitieren potentiell aus einem minimalinvasiven Vorgehen. Ein neuartiges photodynamisches Osteosyntheseverfahren im Sinne eines Kunststoffmarknagels (IlluminOss®) steht hierbei zur Verfügung. Bislang wurden jedoch nur wenige Fallserien bei frischen Frakturen, vor allem im Bereich der oberen Extremität, publiziert.
Methodik: Behandelt wurde eine 81-jährige Patientin mit einem multiplen Myelom (Stadium IIIA nach Salmon und Durie) und einer wenig dislozierten pathologischen Radiusfraktur im proximalen Schaftbereich. Aufgrund der Röntgendarstellung sowie des klinischen Befundes mit starken Bewegungsschmerzen ergab sich die Indikation zur operativen Therapie. Es fiel der Entscheid zur Anwendung eines minimalinvasiven Verfahrens unter Verwendung eines neuartigen intramedullären Kunststoffnagels. Alternativ wäre die klassische Plattenosteosynthese über einen ausgedehnten anterioren Zugang n. Henry in Frage gekommen.
Nach Eröffnung des Markraumes am distalen Radius und sparsame Aufbohrung desselben wurde in Seldinger Technik ein Dacron®-Ballon auf kompletter Länge bis in den Radiuskopf eingeführt und nach geschlossener Reposition mit einem Monomer (Methylacrylat) befüllt. Über einen zentralen Lichtleiter wurde Blaulicht (436nm) eingeleitet und innerhalb von wenigen Minuten die Aushärtung (Polymerisierung) erzielt. Die Nachbehandlung sah keine Ruhigstellung vor. Zusätzlich erfolgte die systemisch-chemotherapeutische Therapie der Grunderkrankung.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Eine Röntgenkontrolle 3 ½ Monate postoperativ zeigte bereits eine vollständige Frakturheilung, so dass die ursprünglich geplante additive Strahlentherapie nicht mehr indiziert war.
Die letzte klinische Untersuchung 12 Monate postoperativ ergab eine freie und schmerzlose Beweglichkeit des Unterarmes in allen Ebenen.
Die minimalinvasive photodymische Markraumosteosynthese ((IlluminOss®) wird in Zukunft eine mögliche Alternative auch oder gerade in der Versorgung von pathologischen Schaftfrakturen darstellen. Dies betrifft kleinere und eventuell auch größere Röhrenknochen. Durch die Anpassung des befüllten Ballons an den Markraum kann bedingte Rotationsstabilität auch ohne Verriegelung erreicht werden.
Zur Validierung der Methode sind weitere Untersuchungen mit größeren Fallzahlen an verschiedenen Röhrenknochen notwendig.
Ein Interessenskonflikt der Autoren besteht nicht.