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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Vergleich der hämorrhagischen Schockmodelle: Unterschiede in der systemischen Inflammation und Organschädigung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Roman Pfeifer - Universitätsklinik Aachen/RWTH Aachen, Unfallchirurgie, Aachen, Germany
  • Philipp Lichte - Universitätsklinik und Poliklinik der RWTH Aachen, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Schwerpunkt Unfallchirurgie, Aachen, Germany
  • Richard M. Sellei - Universitätsklinik der RWTH Aachen, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Aachen, Germany
  • Thomas Dienstknecht - Universitätsklinik und Poliklinik der RWTH Aachen, Medizinische Fakultät, Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Aachen, Germany
  • Hans-Christoph Pape - Universitätsklinik und Poliklinik der RWTH Aachen, Medizinische Fakultät, Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Aachen, Germany
  • Philipp Kobbe - Universitätsklinik und Poliklinik der RWTH Aachen, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Aachen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocGR18-220

doi: 10.3205/13dkou535, urn:nbn:de:0183-13dkou5359

Veröffentlicht: 23. Oktober 2013

© 2013 Pfeifer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Zahlreiche standardisierte experimentelle Hämorrhagie-Modelle sind vorhanden und ermöglichen das Studium der sterilen post-traumatischen Inflammation. Es ist jedoch unklar, wie die Unterschiede in diesen Modellen die Immunantwort beeinflussen. In dieser Studie haben wir die systemische Entzündungsreaktion in verschiedenen etablierten Protokolle für Hämmorhagie verglichen.

Methodik: Volumen- und blutdruck- kontrollierter hämorrhagischer Schock (HS) wurde an männlichen C57/BL6 Mäusen (6 bis 10 Wochen alt und 20 bis 25 g) durchgeführt. In den volumen- kontrollierten Gruppen wurden jeweils 300µl, 500µl, oder 700µl Blut über 15 Minuten entzogen. In der blutdruck- kontrollierten Gruppe wurde der mittlere arterielle Blutdruck (MAP) bei 35 mmHg für 90 Minuten gehalten. In allen Gruppen wurde der MAP kontinuierlich dokumentiert. Nach der Schockphase erfolgten die Gabe des entnommenen Blutes und derselben Menge der Ringer- Laktat- Lösung. Am Ende des Experiments (6 Stunden nach Initiierung) wurde Serum IL-6, KC, MCP-1 und MPO Aktivität in der Lunge und Leber evaluiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Mäuse mit dem volumen- kontrollierten HS (300 µl, 500µl und 700µl) konnten den anfänglichen Blutverlust innerhalb von 30 Minuten kompensieren. Diese Gruppen zeigten keinen Unterschied in der pro-inflammatorischen Antwort (IL-6 und KC). Die blutdruck- kontrollierte Gruppe demonstrierte signifikant höhere Zytokinewerte (IL-6 und KC) im Vergleich zu den volumen- kontrollierten Gruppen (p=0.001). Pulmonale MPO Aktivität erhöhte sich mit der Schwere des HS (p<0.05). Dieser Zusammenhang konnte in der Leber nicht beobachtet werden.

Aufgrund der frühen Kompensationsmechanismen beim volumen-kontrollierten HS ist die post-traumatische inflammatorische Antwort vergleichsweise gering ausgeprägt. Blutdruck- kontrollierter HS ist besser geeignet, um die ausgeprägte systemische Immunantwort zu induzieren.