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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Team-based-Learning: vorteilhaft bei der Vermittlung von anspruchsvollen praktischen skills?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Gertraud Gradl - Universitätsklinik RWTH Aachen, Klinik für Unfall-und Wiederherstellungschirurgie, Aachen, Germany
  • John Bennet Carow - Universitätsklinik RWTH Aachen, Klinik für Unfall-und Wiederherstellungschirurgie, Aachen, Germany
  • Lea Hitpaß - Universitätsklinik RWTH Aachen, Klinik für Unfall-und Wiederherstellungschirurgie, Aachen, Germany
  • Richard Martin Sellei - Universitätsklinik RWTH Aachen, Klinik für Unfall-und Wiederherstellungschirurgie, Aachen, Germany
  • Thomas Dienstknecht - Universitätsklinik RWTH Aachen, Klinik für Unfall-und Wiederherstellungschirurgie, Aachen, Germany
  • Roman Pfeifer - Universitätsklinik RWTH Aachen, Klinik für Unfall-und Wiederherstellungschirurgie, Aachen, Germany
  • Hans-Christoph Pape - Universitätsklinik RWTH Aachen, Klinik für Unfall-und Wiederherstellungschirurgie, Aachen, Germany
  • Matthias Knobe - Universitätsklinik RWTH Aachen, Klinik für Unfall-und Wiederherstellungschirurgie, Aachen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocWI61-865

doi: 10.3205/13dkou464, urn:nbn:de:0183-13dkou4643

Veröffentlicht: 23. Oktober 2013

© 2013 Gradl et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Team-based-Learning (TBL) versucht durch moderierten Kleingruppenunterricht gruppendynamische Prozesse zu fördern, die den individuellen Lernerfolg verbessern. Bisher ist nicht bekannt, ob diese innovative Lernform auch zur Vermittlung von bimanuell anspruchsvollen praktischen skills geeignet ist. Das Ziel der Studie war die Erfassung des theoretischen und praktischen Lernerfolgs im Bereich des Muskuloskelettalen Ultraschalls (MSUS, Schulter) in Abhängigkeit von der angewandten Lehrform im Rahmen eines kleingruppenbasierten Intensivkurses.

Methodik: Es wurden im SS10 bis zum WS11/12 118 Studenten (m=44; w=74, Semester=5,3) im Rahmen eines Wahlkurses Sonographie am Bewegungsapparat unterrichtet. Nach zufälliger Einteilung zur Peer-Teaching-Gruppe (PT, n=35), Doktorengruppe (DR, n=39) sowie TBL-Gruppe (TBL, n=44) wurde den freiwilligen studentischen Dozenten der PT-Gruppe eine kurze Einführung in die Bedienung des Sonographiegerätes sowie eine einwöchige Vorbereitungszeit mit entsprechender Lektüre gegeben. Die TBL-Gruppe erhielt die Lehrmaterialien 10 Tage vor der jeweiligen Unterrichsteinheit zur individuellen Vorbereitung. Die DR-Gruppe wurde durch erfahrene Ärzte (DEGUM-Zertifikat) unterrichtet. Der Unterricht umfasste 2 Termine a 2h (Theorie und Üben der DEGUM Standard-Schnitte). Der Wissenszuwachs wurde zunächst als theoretische Prüfung (MC, max. 9 Punkte, pre-post-Design), jedoch auch als praktische Prüfung (objective structured clinical examination; OSCE) eine Woche nach dem Unterricht abgefragt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Abfrage der Theorie zur Schultersonographie mittels MC-Fragen zeigte eine bessere Lernleistung in der TBL-Gruppe (p=0.003), während praxisnahe bildbasierte Fragen nicht in höherer Anzahl beantwortet wurden (p=0,567). Der OSCE-Score (p=0,513) und die hierfür notwendige Zeit (p=0,727) zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen.

Zusammenfassung: Das Konzept des Team-based-Learnings scheint für theorie-assoziierte Inhalte eine gewinnbringende Lehroption zu sein. Im Rahmen der Weitergabe von anspruchsvollen bimanuellen skills besteht zumindest im Bereich der Muskuloskelettalen Sonographie im Vergleich zu etablierten Lehrformen Gleichwertigkeit.