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Bildwandlerfreie arthroskopisch kontrollierte tibiale Bohrkanalplazierung beim Ersatz des Hinteren Kreuzbandes: Eine radiologische Studie
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2013 |
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Fragestellung: Zur Anlage des tibialen Bohrkanals bei der Rekonstruktion des Hinteren Kreuzbandes (HKB) wird im Allgemeinen eine intraoperative Bildwandlerkontrolle empfohlen. Hypothese: Die Anlage des tibialen Bohrkanals unter rein arthroskopischer Kontrolle erlaubt eine anatomische und reproduzierbare Bohrkanalplatzierung.
Methodik: Von Februar 2007 bis Dezember 2009 wurden 109 arthroskopische Rekonstruktionen des Hinteren Kreuzbandes in tibialer Tunneltechnik von zwei erfahrenen Chirurgen durchgeführt. Der tibiale Bohrkanal wurde jeweils nach Anlage eines postero-medialen Arthroskopieportals und Darstellung der anatomischen HKB-Insertion unter direkter Sicht gebohrt. Nach eingehender Qualitätskontrolle der postoperativen Röntgenbilder standen für 51 der 109 Patienten standardisierte Aufnahmen zur Verfügung, die von zwei unabhängigen Untersuchern ausgewertet wurden. Im a.-p.-Bild wurde der Abstand des Tunnelzentrums von der medialen Kante des Tibiaplateaus in Millimetern gemessen und in Relation zur Gesamtbreite des Tibiaplateaus gesetzt. Im strikt seitlichen Bild wurde der Abstand des Tunnelzentrums senkrecht zur Tangente des medialen Tibiaplateaus gemessen.
Ergebnisse: Relativ zur medialen Tibiakante befand sich das Zentrum des dorsalen tibialen Tunnelausgangs im Mittel bei 50.6% (Range 40-64, SD 4.9) des Tibiakopfdurchmessers. Im seitlichen Bild lag der Tunnelausgang im Mittel 11.6mm (Range 4.5-27.5, SD 4.4) unterhalb der Oberkante des medialen Tibiaplateaus. Es wurden keine postoperative Gefäß- oder Nervenläsionen festgestellt.
Schlussfolgerung: Gemäss den Empfehlungen der Literatur zeigen die Ergebnisse der vorliegende Studie, dass die Anlage des tibialen Bohrkanals unter rein arthroskopischer Kontrolle anatomisch korrekte und reproduzierbare Ergebnisse erzielt. Dabei ist eine regelgerechte arthroskopische Darstellung der HKB-Insertion eine unbedingte Voraussetzung. Vorteile dieses Vorgehens sind die Vermeidung von Strahlenbelastung für Patient und Operateur, Zeit- und Raumersparnis im OP und die Möglichkeit, den Bohrvorgang unter direkter Sicht zu kontrollieren.