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Biomechanischer Vergleich der Kniegelenkskinematik nach Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes in Einzel- und Doppelbündeltechnik mit additiver Naht des Meniskus
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2013 |
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Fragestellung: Biomechanische Evaluation der Kniegelenkskinematik nach Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes in Einzel- und Doppelbündeltechnik mit additiver Naht des Meniskus
Methodik: Die Kinematik der intakten Kniegelenkes wurde in 12 humanen Präparaten mittels anteriorer tibialer Translation (134N) sowie einer kombinierten Translations-Rotationsbelastung (10Nm Valgus, 4Nm Innenrotation) unter Einsatz eines KuKa-Roboters untersucht.
Schrittweise wurde das zunächst das vordere Kreuzband reseziert, es folgte die Simulation eines Innenmeniskuskorbhenkelrisses, die standardisierte Naht des Innenmeniskus und schließlich die anatomische Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes in Einzel-(6) und Doppelbündeltechnik (6). Die entsprechenden Messungen der Kniegelenks-Kinematik erfolgten nach jedem Zwischenschritt.
Ergebnisse: Die tibiale Translation zeigte einen signifikanten Anstieg im VKB-defizienten Knie mit additiver Korbhenkelruptur (p=.003; p=.009).
Die Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes führte entsprechend zu einer signifikanten Reduktion der aTT im Vergleich zum ACL defizienten Knie.
Keine signifikanten Unterschiede zeigten bezüglich der aTT sich zwischen dem intakten Kniegelenk und dem rekonstruiertem Kniegelenk mit additiver Naht des Innenmeniskus
Bei der simulierten Pivot shift Bewegung erhöhte sich die tibiale Translation signifikant sowohl im VKB-defizienten, als auch im Meniskusrupturierten/genähten Kniegelenk im Vergleich zum intakten Kniegelenk(p=.003;p=.007).
Auch hier zeigten sich keine signifikanten Unterschiede der Kniekinematik zwischen intaktem Kniegelenk und VKB-rekonstruiertem Kniegelenk.
Der Vergleich der Kniegelenks-Kinematik nach Einzelbündel- versus Doppelbündelrekonstruktion zeigte weder im simulierten Lachman Test, noch im simulierten Pivot Shift Test einen signifikanten Unterschied (p=.05).
Schlussfolgerung: Die Ruptur des vorderen Kreuzbandes führt zu einem signifikantem Anstieg im simulierten Lachman Test, als auch im simulierten Pivot shift. Eine additive Ruptur des Innenmeniskus erhöht die aTT.
Anatomische Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes mit Naht des Innenmeniskus führt zu einer Wiederherstellung der Kniegelenkskinematik im Vergleich zum intakten Knie. Kein Signifikanter Unterschied zeigte sich in der Kniegelenkskinematik zwischen anatomischer Einzelbündel- und Doppelbündelrekonstruktion des vorderen Kreuzbandes.