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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Biomechanische Analyse des Kniegelenksknorpels junger Leistungsfußballer mittels quantitativem T2 Mapping

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Götz Welsch - Universität Erlangen-Nürnberg, Abteilung für Unfallchirurgie, Erlangen, Germany
  • Leonie Waldenmeier - Universität Erlangen-Nürnberg, Abteilung für Unfallchirurgie, Erlangen, Germany
  • Christph Evers - Universität Erlangen-Nürnberg, Abteilung für Unfallchirurgie, Erlangen, Germany
  • Andreas Mauerer - Chirurgische Universitätsklinik, Unfallchirurgie, Erlangen, Germany
  • Rolf Janka - Institut für Diagnostische Radiologie, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Germany
  • Matthias Lochmann - Institut für Sportwissenschaft und Sport, AB Sport- und Bewegungsmedizin, Erlangen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocWI58-1018

doi: 10.3205/13dkou437, urn:nbn:de:0183-13dkou4372

Veröffentlicht: 23. Oktober 2013

© 2013 Welsch et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die hohe Belastung der Kniegelenke im Profisport und rezidivierende Mikrotraumata können den Gelenkknorpel in jungen Jahren schädigen. Ziel dieser Studie war es die biomechanischen Be- und Entlastungsverhälnisse innerhalb des Kniegelenkes junger Leistungsfußballer mittels biochemischen T2 Mapping zu analysieren.

Methodik: In diese prospektive Studie wurden asymptomatische Spieler der U16-U19 Mannschaft eines Nachwuchsleistungszentrums eines Bundesligafußballvereins eingeschlossen. Das Kniegelenke des Standbeins wurden bei 45 Fußballern (Alter 17.1±1 Jahre) mittels 3 Tesla MRT untersucht. Innerhalb der Belastungszone des Femoro-tibialen Gelenkes erfolgte eine zonale (superfizielle und tiefe Zone) T2 Mapping Analyse (Abbildung 1 [Abb. 1]).

Die T2 Mapping Untersuchungen wurden direkt nach Belastung (vor dem MRT) und nach 30 Minütiger Entlastung (innerhalb des MRTs) durchgeführt. Die Auswertung erfolgte durch zwei Observer, die Be- und Entlastung wurde verglichen, des Weiteren die einzelnen Kompartmente. Statistische Unterschiede wurden mittels ANOVA erhoben, die Reproduzierbarkeit mittels ICC erfasst.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Reproduzierbarkeit in allen Kompartimenten war sehr hoch (ICC>0.9). Die T2 Relaxationszeiten zeigten zwischen den einzelnen anatomischen Bereichen einen signifikanten Unterschied insbesondere zwischen dem femoralen und dem tibialen Knorpel (p<0.05).

Im Vergleich Belastung mit Entlastung zeigten sich ein signifikanter Anstieg der T2 Zeiten in der superfiziellen Knorpel-Zone der anterioren (Belastung: 52.8±10.6ms; Entlastung: 55.3±11.6ms; p=0.016) und der zentralen (Belastung: 63.8±11.9ms; Entlastung: 67.1±12.9ms; p=0.005) Femurkondyle. Innerhalb der tiefen Knorpelschichten der anterioren (Belastung: 38.6±11.4ms; Entlastung: 39.9±11.7ms; p=0.217) und der zentralen (Belastung: 43.4±10.0ms; Entlastung: 44.6±11.0ms; p=0.214) Femurkondyle, sowie innerhalb aller anderen Knorpel-Areale zeigte sich kein Signifikanter Unterschied der T2 Zeiten (p=0.267 bis 0.865).

Quantitatives T2 Mapping ist sensibel für Veränderungen in der Hydratation und des Kollegen-Gerüsts des Knorpels. Diese erstmals innerhalb einer derartigen Kohorte erhobenen Daten zeigen einen signifikanten Anstieg der T2 Zeiten nur in der superfiziellen femoralen Knorpelschicht der Belastungszone. Da traumatische und durch Osteochondrosen bedingte Knorpelschädigungen normalerweise in diesem Bereich auftreten, können die dargestellten Ergebnisse für das patho-physiologische Verständnis von späteren Knorpelveränderungen von großem Nutzen sein.