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Das chronische Kniegelenk-Empyem – Behandlungsergebnisse bei einzeitigem operativen Vorgehen durch Arthrotomie
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2013 |
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Fragestellung: Das chronische Empyem ist eine schwerwiegende Erkrankung des Knigelenkes. Ohne korrekte Behandlung führt das Empyem zur Gelenkzerstörung. Das Behandlungsziel ist die dauerhafte Infektberuhigung mit stabiler Bandführung und gutem Bewegungsausmaß. In unserem Hause erfolgt die Therapie des chronisch Empyems mit Arthrotomie, radikalen Debridement des Gelenkes mit Synovialektomie (ggf. des Knochens), ggf. Entfernung von Implantaten und VKB-Ersatz sowie Spülung des Gelenkes und Einlage lokaler Antibiotikum-Träger (Vlies). Anschließend erfolgt die intensive physiotherapeutische Übungsbehandlung mit Wechsellagerung. Wir wollten unsere klinischen Behandlungsergebnisse untersuchen.
Methodik: Von 01.07.2008 bis 31.12.2012 erfolgte die einzeitige Behandlung bei insgesamt 84 Patienten. Altersdurchschnitt lag bei 48 Jahren. 63 männl. sowie 21 weibl. Patienten wurden erfasst. Das Patientenkollektiv wurde im Hinblick auf Anzahl der Vor-Operationen, Dauer der Vorbehandlung, Keimspektrum, Dauer des Krankenhausaufenthaltes, funktionelles Ergebnis (Bewegungsausmaß) untersucht.
Ergebnisse: Bei allen Patienten gelang die Infektberuhigung. Die Dauer der Vorbehandlung lag im Schnitt bei ø 90 d (11-600 d) mit ø 4,5 Vor-OPs (0-12) vor Aufnahme. Re-Operationen bei ausbleibender Infektberuhigung mussten bei insgesamt 7 Patienten durchgeführt werden. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bei uns betrug 25 Tage (4-90). Das durchschnittliche erreichte Bewegungsausmaß betrug 0-5-100°. Eine Arthrodese des Kniegelenkes bei Gelenkdestruktion musste bei 4 Patienten durchgeführt werden.
Schlussfolgerung: Die einzeitige Behandlung durch Arthrotomie mit Debridement ist ein geeignetes Verfahren zur Behandlung von Kniegelenksempyemen. Eine Infektberuhigung kann durch das 1-einzeitige Vorgehen erreicht werden. Das konsequente und radikale operative Vorgehen ist entscheidend für den Behandlungserfolg. Ebenso die Resistogramm-gerechte antibiotische Therapie bei positiven Keimnachweis. Eine frühzeitige physiotherapeutische Übungsbehandlung und initiale Wechsellagerung unter einer adäquaten Analgesie ist erforderlich.