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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Die V.A.C.-Therapie zur Behandlung von postoperativen Infektionen nach muskuloskelettaler Tumorchirurgie

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Philipp Mosser - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Orthopädie und orthopädische Chirurgie, Homburg/Saar, Germany
  • Konstantinos Anagnostakos - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Orthopädie und orthopädische Chirurgie, Homburg/Saar, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocWI53-157

doi: 10.3205/13dkou394, urn:nbn:de:0183-13dkou3940

Veröffentlicht: 23. Oktober 2013

© 2013 Mosser et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Postoperative Infektionen sind eine gefürchtete Komplikation nach muskuloskelettaler Tumorchirurgie. Ziel der vorliegenden retrospektiven Studie war es, die Effizienz der vacuum-assisted closure (V.A.C.)-Therapie zur Behandlung solcher Infektionen zu untersuchen.

Methodik: Zwischen 2001 und 2010 wurden 12 Patienten mit postoperativen Infektionen nach Tumoroperationen des Bewegungsapparates mittels der V.A.C.-Therapie behandelt. Es waren 10 Männer und 2 Frauen bei einem mittleren Alter von 44,9 [10-84] J. In 9 Fällen handelte es sich um Früh- und in 3 um Spätinfektionen. Die Patientenakten wurden hinsichtlich folgender Parameter ausgewertet: Tumordiagnose und -lokalisation, Keim, V.A.C.-Schwamm, V.A.C.-Druck, V.A.C.-Modus, Anzahl der V.A.C.-Wechsel, Dauer der einzelnen V.AC.-Anlagen, Gesamtdauer der V.A.C.-Therapie, Sekundärverschluss mittels Meshgrafttransplantation, Dauer des stationären Aufenthaltes, Komplikationen und Nachuntersuchungszeitraum.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Mehrheit der Infektionen wurde durch gram-positive Keime (S. epidermidis > S. aureus) verursacht. Insgesamt wurden 80 V.A.C.-Anlagen durchgeführt. 37mal wurden die weißen und 43mal die schwarzen Schwämme eingesetzt. Die Schwämme wurden durchschnittlich 6,7mal (Standardabw. ±6,9) bei einer mittleren Liegedauer von 5,6 (±2,4) Tagen. Die Gesamtdauer der V.A.C.-Therapie betrug durchschnittlich 37,7 (±32,9) Tage. Die Dauer des stationären Aufenthaltes betrug im Schnitt 77,5 (±58,8) Tage. In 7 Fällen wurde eine Meshgrafttransplantation zum definitiven Wundverschluss durchgeführt. Komplikationen wurden in 2 Fällen beobachtet (1xThrombose, 1xHarnwegsinfekt). Es konnten keine V.A.C.-spezifischen Komplikationen beobachtet werden. In keinem Fall kam es zu einer Serom- oder Hämatombildung nach Meshgrafttransplantation. Bei einem mittleren Nachuntersuchungszeitraum von 39,2 [9-73] Monaten konnte keine Reinfektion oder Infektpersistenz beobachtet werden.

Die V.A.C.-Therapie stellt eine gute Option zur Beherrschung von postoperativen Infektionen nach Tumoroperationen des Bewegungsapparates. Die Patienten sollten präoperativ über die relative lange Dauer der Therapie und des stationären Aufenthaltes aufgeklärt werden.