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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Die antibakterielle Wirkung von V.A.C. GranuFoam Silver® Dressing

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Saskia Sachsenmaier - Orthopädische Uniklinik Tübingen, Tübingen, Germany
  • Ingmar Ipach - Orthopädische Uniklinik Tübingen, Tübingen, Germany
  • Torsten Kluba - Orthopädische Uniklinik Tübingen, Tübingen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocWI53-66

doi: 10.3205/13dkou392, urn:nbn:de:0183-13dkou3926

Veröffentlicht: 23. Oktober 2013

© 2013 Sachsenmaier et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Das V.A.C.® GranuFoam Therapiesystem wird im Bereich der septischen Chirurgie und in der Therapie infizierter Wunden, chronischer Ulzera und traumatischer Weichteildefekte angewendet.

Für dieses Therapiesystem steht ein silberhaltiger Schwamm zur Verfügung,der in tiefe Gewebedefekte eingelegt oder zur oberflächlichen Wunddeckung genutzt werden kann. Silbernanopartikel sind in der Lage, bakterielle Zellwände zu zerstören und Enzyme zu hemmen, die an der zellulären Replikation beteiligt sind.

Es gibt viele Indikationen im Bereich der Wundbehandlung, in welchen silberhaltige Verbände aus diesem Grund erfolgreich genutzt werden.

In unserer Studie untersuchten wir die antimikrobielle Wirkung von Silberionen, die von einem silberbeschichteten Schwamm des V.A.C.® GranuFoam -Therapiesystems unter Anlage eines kontinuierlichen Vakuums freigesetzt wurden.

Ziel unserer Studie war es, die Menge an freigesetztem Silber auf Agarplatten zu bestimmen, welche mit Bakterienstämmen kultiviert worden waren.

Methodik: Es wurden insgesamt 15 Agarplatten (Mueller Hinton Agar) entweder mit einem Staphylococcus aureus- Stamm oder mit Staphylococcus epidermidis inkubiert und jeweils mit den Polyurethanschwämmen des V.A.C.® GranuFoam Silver® -Therapiesystems von KCI (San Antonio, Texas) bestückt. 13 gleich große Stücke des silberbeschichteten Schwammes wurden auf die Agarplatten gelegt. Zwei Platten wurde der konventionelle schwarze Schwamm ohne Beschichtung zugefügt.

Alle 15 Platten wurden bei Raumtemperatur inkubiert, luftdicht mit der VAC-Folie abgeklebt und an eine Pumpe mit einem Unterdruck von 25 mmHg angeschlossen. Die kontinuierliche Vakuumtherapie dauerte insgesamt fünf Tage. Es wurde täglich der Hemmhof rund um den Schwamm gemessen und die Silberfreisetzung in Abhängigkeit von der Zeit bestimmt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Zu jedem Messzeitpunkt konnte, unabhängig von der bakteriellen Besiedelung, Silber im Agar nachgewiesen werden. Die Agarplatten mit S.aureus-Kolonisation zeigten einen stetigen Anstieg der Silberkonzentration bis 96 Stunden nach Beginn der Unterdrucktherapie mit dem VAC-System.

Die Höchstmenge freigesetzter Silberionen war nach 120 Stunden erreicht.

Die Ergebnisse der S. epidermidis-Platten folgten dahingegen keiner linearen Korrelation.

Von Beginn der VAC-Therapie an bis 24 Stunden danach, konnte eine steigende Silberionenkonzentration nachgewiesen werden.

Nach 48 bis 96 Stunden, variierten die Silberionenlevels um einen Mittelwert von 16 µg/ 20 ml Agar.

Der größte Hemmhof hatte sich auf beiden Platten (S. aureus und S. epidermidis-Kolonisation) 39 Stunden nach Beginn der V.A.C. -Therapie gebildet.

Mit unseren Ergebnissen konnten wir die antibakterielle Wirkung von Silberionen gegen S. aureus und S. epidermidis unter kontinuierlicher V.A.C. GranuFoam® Silver-Therapie mit einem Unterdruck von 25 mmHg bestätigen.

Des Weiteren konnten wir die Silberkonzentrationen, die vom beschichteten Schwamm unter Unterdruck freigesetzt wurden, in Abhängigkeit von der Zeit quantitativ bestimmen.