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Risikosportart Trampolinspringen? – Verletzungsmuster und Altersstruktur
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2013 |
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Fragestellung: Das Trampolinspringen ist eine v.a. bei Kindern zunehmend beliebte Freizeitbeschäftigung. In den letzten Jahren sind steigende Verletztenzahlen zu beobachten.
Ziel dieser Untersuchung war die Erfassung aller Trampolinunfälle und die Darstellung der entstandenen Verletzungsmuster innerhalb eines Jahres.
Methodik: Im Zeitraum vom 01.07.2008 bis zum 31.08.2009 wurden alle trampolinassoziierten Unfälle prospektiv dokumentiert. Retrospektiv erfolgte die Auswertung der Verletzungsmuster, des Alterdurchschnittes und der Therapieform.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im o.g. Zeitraum wurden 31 Patienten mit 33 Verletzungen dokumentiert. 8 Patienten (26%) mussten operativ, 23 Patienten (74%) konnten konservativ behandelt werden. Der Altersdurchschnitt lag bei 14 Jahren (Min. 2Jahre, Max. 45Jahre).
Das Patientenkollektiv zeigte Verletzungsmuster mit einem Schwerpunkt auf den Verletzungen der Extremitäten. 14 (43%) der Verletzungen waren Frakturen.
7 von 8 operationsbedürftigen Verletzungen waren an der oberen Extremität lokalisiert. An der unteren Extremität zeigten sich mit Ausnahme einer schweren Knieverletzungen lediglich ligamentäre Verletzungen im Bereich des oberen Sprunggelenkes.
Wirbelsäulenverletzungen waren im Bereich der HWS in Form von 1. gradigen ligamentären Verletzungen und einer begleitenden Comotio cerebri und Contusio spinalis mit transienter Tetraparese festzustellen.
Im Bereich der thorakolumbalen Wirbelsäule, des Thorax, des Abdomens und des Beckens konnten keine Verletzungen beobachtet werden.
Das Trampolinspringen birgt nicht unerhebliche Verletzungsrisiken, welche sich allem Anschein nach v.a. auf die obere Extremität konzentrieren und zumeist Kinder und junge Erwachsene betreffen.
Die deutlich weniger oder nicht betroffenen Körperregionen wie Kopf, Wirbelsäule, Thorax und Becken scheinen im Hinblick auf den Unfallmechanismus begünstigt zu sein.