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Psychische Verfassung bei mehrfachverletzten Patienten: Eine Analyse 28 Jahre nach Trauma
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2013 |
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Fragestellung: Die Mortalität bei polytraumatisierten Patienten ist in der letzten Dekade deutlich gesunken. Allerdings zeigen die Patienten, die dieses Trauma überleben anhaltende psychische und physische Störungen. Darüber hinaus sind Langzeitergebnisse nur unzureichend beschrieben. In dieser Studie untersuchten wir das psychologischen Konsequenzen nach einem Polytrauma.
Methodik: Ein standardisierter Fragebogen wurde an 637 Patienten mit Zustand nach einem Polytrauma zugeschickt. Patienten beantworteten Fragen bezüglich des psychologischen Gesundheitszustands: Symptome der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD), Angststörungen und Depressionen wurden erfragt. Darüber hinaus erfolgte die Erfassung der Behinderung und Rehabilitation.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: 338 Patienten beantworteten alle Fragen und wurden in diese Studie eingeschlossen. Follow up 28.4 (± 4.9) Jahre; ISS 20.6 (± 9.4) Punkte; männlich n = 245 (72%); alter 54 (± 11.8) Jahre zum Zeitpunkt der Untersuchung. 10 % der Patienten erinnern sich täglich an das traumatische Ereignis und 21 % benötigen eine psycho-therapeutische Unterstützung. Symptome der Posttraumatischen Belastungsstörung wurden in 2.9 % der Patienten registriert. Anzeichen für Angststörungen und Depressionen waren in 4.14 % bzw. in 48.2 % vorhanden. 30.8 % der Patienten ohne Symptome einer Depression und 10.4 % der Studienteilnehmer mit Anzeichen für depressive Störungen berichteten über eine Psychotherapie nach Trauma (p=0.0001).
Auch 28 Jahre nach Mehrfachverletzungen sind die Patienten mit dem traumatischen Ereignis konfrontiert. Symptome einer Depression sind in diesen Patienten häufig. Initiale post-traumatische Psychotherapie war mit niedrigen Häufigkeit von depressiven Symptomen zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung assoziiert.