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Veränderungen des Gangbildes nach Pilon tibiale Frakturen – eine pedographische Analyse
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2013 |
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Fragestellung: Axiale Stauchungsfrakturen des Pilon tibiale sind aufgrund der Weichteilproblematik und der zerstörten Gelenkfläche eine operative Herausforderung. Es kommt im Verlauf häufig zu Bewegungseinschränkungen, posttraumatischer Arthrose und einem gestörten Gangbild. Ziel der Studie war die Untersuchung des Gangbildes nach operativ versorgten Frakturen des Pilon tibiale mittels Pedographie und mögliche Korrelationen von Frakturschwere und Pedographie.
Methodik: Retrospektive single-center Studie an einem Level-I- Traumzentrum. 35 von 41 Patienten (Follow-up 85%) mit einer einseitigen Pilon tibiale Fraktur, die zwischen 2004 und 2010 operativ behandelt wurden, konnten nach durchschnittlich 50 Monaten (19-100 Monate) nachuntersucht werden. Es lagen nach AO-Klassifikation 14 B-Frakturen und 21 C-Frakturen vor. Für das klnische Outcome wurde die VAS Fuß-& Sprunggelenk, der AOFAS-Score und der Phillips- Score verwendet. Es erfolgte die Gangbildanalyse mit dynamischer Pedographie (eingelassene Meßplattform EMED-M, 38 × 42 cm , 4 Sensoren/cm2, 50 Hz; Novel GmbH, München). Die Auswertung erfolgte softwaregestützt (novel database essential© vers. 19.3.20). Der Fuß wurde in 10 Zonen (Ferse, Mittefuß, MFK 1-5, Zehen 1,2,3-5) aufgeteilt und der Spitzendruck, Spitzenkraft, Kontaktzeit beim Abrollvorgang, Kraft-Zeit-Integral und die Gangachse ermittelt.
Die statistische Auswertung erfolgte mittels SPSS und MS-Excel. Es wurden der Shapiro-Wilk-Test, der T-Test, der Pearson Korrelationskoeffizient und ANOVA verwendet um evtl. Unterschiede zwischen der verletzen Seite und der gesunden Gegenseite festzustellen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es zeigte auf der verletzten Seite ein deutlich gestörtes Gangbild mit lateralisierter Gangachse. Auf der verletzten Seite zeigte sich Bereich der Ferse eine deutlich verringerte Spitzenkraft (460±118 N vs. 500±102 N; p<0.05) und ein geringeres Kraft/Zeit- Integral (157±73N*s vs. 177±66 N*s; p=0.052). Unter dem 1. Mittelfußknochen kam es ebenfalls zu einer Entlastung mit einer geringeren Spitzenkraft (142±72 N vs. 171±60 N; p<0.05) und einem verringerten Kraft/Zeit- Intergal (59±36 N*s vs. 72±31 N*s; p<0.05). Auf der Fußaußenseite hingegen kam es zu einer Krafterhöhung im Bereich des MFK 4 (148±75N vs. 126±43 N; p<0.05) und des MFK 5 (62±39 N vs. 49±29 N; p<0.05) mit einem erhöhten Kraft/Zeit- Integral (25±18 N*s vs. 21±9 N*s; p<0.05).
Die pathologischen Veränderungen in der Pedographie korrelierten dabei mit den Ergebnissen im VAS Fuß-& Sprunggelenk, dem AOFAS-Score und dem Phillips-Score.
Fazit: Frakturen des Pilon tibiale ziehen dauerhafte Veränderungen des Gangbildes nach sich. Die Gangachse ist lateralisiert und der Abrollvorgang gestört. Die Veränderungen des Gangbildes korrelieren dabei mit den Ergebnissen in verschiedenen funktionellen Outcome- scores.