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Hat die postoperative Kalzifikation der Achillessehne nach perkutaner Naht einen Einfluss auf das klinische Ergebnis?
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2013 |
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Fragestellung: Nach offener Achillessehnenrekonstruktion wurden Sehnenkalzifikationen beschrieben. Bisher existieren keine Studien, welche die postoperative Kalizifikationsinzidenz analysiert haben. Ziel dieser Studie war daher die Untersuchung der postoperativen Kalzifikationsrate (PK) nach perkutaner Achillessehnen-Naht und deren Einfluss auf das postoperative klinische Ergebnis.
Methodik: In diese retrospektive Studie wurden im Zeitraum von Januar 2003 bis Dezember 2010 126 Patienten mit kompletten Achillessehnenrupturen eingeschlossen, die durch eine perkutane Naht operativ versorgt wurden. Patienten mit inkompletter Läsion, einer nachgewiesenen präoperativen Kalzifikation, einer chronischen Achillessehnenerkrankung sowie Patienten ohne präoperativ dokumentierte Ultraschalluntersuchung wurden exkludiert.
Zur Erfassung des klinischen Ergebnisses wurde der Thermann-Score und der AOFAS-Score herangezogen. Darüber hinaus wurden die Wundheilung, ROM, Nebenerkrankungen, der Zeitpunkt der Arbeitswiederaufnahme und die Sportfähigkeit dokumentiert.
Das klinische Follow up beinhaltete eine Sonographie mit einem 13,5 MHz-Schallkopf.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das Follow up von durchschnittlich 65 Monaten erfolgte bei 81 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 47 Jahren (65 Männer und 16 Frauen). Postoperative Kalzifikation wurden in 9 von 81 Patienten (11,11%) objektiviert. Alle Patienten mit PK waren männlich und hatten ein durchschnittliches Alter von 54 Jahren. Davon hatten 3 Patienten eine Hyperurikämie und zwei eine Hypercholesterinämie. Diese Patienten hatten einen mittleren AOFAS-Score von 95 und einen Thermann Score von 89 Punkten. Im Vergleich dazu hatten Patienten ohne PK einen AOFAS-Score von 96 und einen Thermann Score von 87 Punkten. Es konnte keine signifikante Korrelation von Kalzifikationen und dem klinischen Ergebnis festgestellt werden.
Es wurden 4 Re-Rupturen (4,94%) erfasst. Davon hatte kein Patient eine postoperative Kalzifikationen der A-Sehne. In 4 Patienten kam es zu einem oberflächlichen Wundinfekt. 13 (16,04%) Patienten gaben Dysästhesien im Verlauf des N.suralis an.
Die postoperative Kalzifikationsinzidenz der Achillessehne betrug 11 %. In unserem Patientenkollektiv konnten wir keinen Zusammenhang der Sehnenverkalkung mit schlechterem klinischen Outcome oder einer erhöhten Re-Rupturwahrscheinlichkeit feststellen. Eine PK betrafen tendenziell männliche Patienten über dem 50. Lebensjahr.