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1-Jahres Nachuntersuchung nach offener versus perkutaner dorsaler Stabilisierung von Frakturen des thorakolumbalen Übergangs
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2013 |
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Fragestellung: Die perkutane dorsale Instrumentierung wird zunehmend als Alternative zur offenen Instrumentierung bei instabilen Frakturen des thorakolumbalen Übergangs propagiert. Ziel unserer Studie war es, das funktionelle und radiologische Ergebnis beider Verfahren 1 Jahr postoperativ zu untersuchen.
Methodik: Retrospektive Nachuntersuchung von Patienten mit A- oder B-Verletzungen des thorakolumbalen Überganges, die zwischen 06/2010 und 06/2012 entweder offen oder perkutan in unserer Klinik dorsal stabilisiert wurden. Ausschlusskriterien: Alter <18 Jahren, Polytrauma oder unvollständige Angaben. Alle Frakturen wurden nach der AO-Magerl- und Load-Sharing-Klassifikation analysiert.
OP-Zeit, Durchleuchtungszeit, Blutverlust, Infektionen, Revisionen und Aufenthaltsdauer wurden erfasst. Die Schraubenlage wurde nach der Klassifikation von Zdichavsky eruiert, das Repositionsergebnis und der Repositionsverlauf wurden anhand des segmentalen Kyphose- und des Cobb-Winkels in regelmäßigen Abständen im Jahresverlauf bestimmt. Das funktionelle Ergebnis wurde durch die Erhebung von Fragebögen (SF-36, Oswestry Disability Index, VAS-Spine-Score) im Durchschnitt 1 Jahr postoperativ ermittelt.
Ergebnisse: Die Gruppen waren hinsichtlich Alter, Geschlecht, Frakturlokalisation und Frakturmorphologie vergleichbar. Es fand sich kein signifikanter Unterschied hinsichtlich der OP-Zeit, der stationären Behandlungsdauer, der Infektions- oder Revisionsrate, jedoch war die Durchleuchtungszeit in der perkutanen Gruppe signifikant länger (p=0,016) und der Blutverlust signifikant geringer (p<0,001). Bei 232 auswertbaren Schraubenlagen waren keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen vorhanden. Das Ausmaß der postoperativen Reposition war in der offenen Gruppe signifikant höher (p<0,01). Beide Kollektive zeigten bereits nach durchschnittlich 1 Woche einen signifikanten Repositionsverlust, wobei sich keine signifikanten Unterschiede zwischen dem offenen und perkutanen System über den Jahresverlauf fanden. Es zeigte sich jedoch eine Korrelation des Repositionsverlustes mit dem Schweregrad der Fraktur. Beide Gruppen entwickelten im Verlauf eine signifikante Schmerzreduktion (p<0,001), wobei sich direkt postoperativ als auch nach einem Jahr keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen zeigten (VAS-Spine-Score: offen 49,34/100; perkutan 54,3/100, (p=0,52)).
Das funktionelle Ergebnis zeigte 1 Jahr postoperativ ebenfalls keine signifikanten Unterschiede, wobei beide Gruppe noch leichte bis mittlere Einschränkungen zeigten.
Schlussfolgerung: In unserer Studie waren nach einem Jahr die Ergebnisse beider Systeme vergleichbar.
Vorteile der perkutanen Technik lagen in unserem Kollektiv in einem geringeren intraoperativen Blutverlust, dem jedoch ein vermindertes Repositionsergebnis und eine höhere Strahlenbelastung gegenüberstanden.
Konsequenzen des Repositionsverlustes bleiben im Hinblick auf die Langzeitergebnisse zu diskutieren und können derzeit nicht auf Grundlage der Evidenz geklärt werden.