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Bietet das mobile-Knieprothesensystem Vorteile gegenüber einem Standardimplantat mit fixierter Plattform? – Röntgenologische und klinische Ergebnisse nach 10-Jahren
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2013 |
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Fragestellung: Knieprothesensysteme mit mobiler Plattform haben unter Versuchsbedingungen verschiedene Vorteile. Die verbesserte Kongruenz der tibio-femoralen Gelenkflächen und die selbständige Ausrichtung der mobilen Plattform (self alignement) ermöglichen eine Kniegelenksbeugung von mehr als 120°, ohne dabei eine Gelenkinstabilität oder einen vermehrten Polyethylenabrieb zu erzeugen. Ziel dieser Arbeit ist es, die 10-Jahres-Ergebnisse einer prospektiv randomisierten Studie nach Implantation des NexGen LPS Flex mobile (Fa. Zimmer, Warsaw, USA) mit einem Standardimplantat mit fixierter Plattform (NexGen LPS, Fa. Zimmer) vergleichend zu betrachten.
Methodik: Zum Studienbeginn erhielten je 30 Patienten ein NexGen-LPS-Flex mobile bzw. ein NexGen LPS Knie über einen mid-vastus-Zugang. Alle Implantate, einschließlich des Patellarückflächenersatzes, wurden zementiert (Palacos®) Präoperativ sowie 10 Jahre (10.8 ± 0.8) postoperativ wurde der Hospital for Special Surgery Score (HSS) und radiologische Parameter (maximale Flexion, Implantatlockerung) bestimmt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Nach 10 Jahren konnten insgesamt 36 Patienten (19 aus LPS-Gruppe, 17 aus Flex-Gruppe) nachuntersucht werden. Insgesamt fanden sich keine signifikanten Unterschiede im HSS-Score zwischen der Flex-Gruppe (90,67±5,75) und der NexGen LPS-Gruppe (90,83±8,57). Auch die Auswertung der maximalen Flexion im Röntgen erbrachte keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen (LPS-Gruppe 114,4°±9,4, Flex-Gruppe 114,8±10,1). Aufgrund einer Mid-Flexion-Instabilität musste 1 LPS Flex mobile Knie nach 5 Jahren gewechselt werden. Zwei weitere LPS Flex mobile Kniee wurden bei symptomatischer Lockerung nach 7 bzw. 8 Jahren revidiert.
Die theoretischen Vorteile der Knieprothesensysteme mit mobiler Plattform spiegeln sich in unseren Langzeitergebnissen nicht wieder. Es sollte deshalb und aufgrund vereinzelter Komponentenlockerungen die Verwendung des NexGen-LPS-Flex mobile Knies strengstens geprüft werden. Weitere Arbeiten sind notwendig, um nachteilige Langzeiteffekte zu evaluieren.