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Geringer Arthrosegrad prädisponiert für Patientenunzufriedenheit nach Implantation einer Knieprothese
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2013 |
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Fragestellung: Bei der Implantation einer Knieprothese handelt es sich um eine etablierte Therapie der fortgeschrittenen Gonarthrose mit kumulativen Revisionsraten von etwa 5% nach 10 Jahren. Jedoch konnten Studien zeigen, dass 20-30% der Patienten mit dem Operationserfolg unzufrieden sind. Unsere Fragestellung war daher: Existieren prädiktive Faktoren für Patientenunzufriedenheit nach Knieprothesenimplantation? Können diese Risikopatienten daher bereits präoperativ erkannt werden und daher Indikationsstellung und Patientenaufklärung beeinflussen?
Methodik: 1121 aufeinanderfolgende Patienten, denen eine primäre Knieprothese implantiert wurde, wurden 1-6 Jahre postoperativ angeschrieben. Erfragt wurde die Zufriedenheit mit dem operierten Kniegelenk (Schulnoten 1-5), Beeinträchtigung durch Taubheitsgefühl, Geräusche des Gelenkes, vorderen Knieschmerz und Probleme beim Knien. Des Weiteren wurde der Oxford Knee Score erhoben. Aus den Krankenakten wurden demographische und operationstechnische Daten erfasst. In Ganzbeinstandaufnahmen wurde neben der prä- und postoperativen Beinachse der Arthrosegrad bestimmt. Zur statistischen Auswertung wurden logistische Regressionsmodelle entwickelt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Patienten mit präoperativ fortgeschrittener Gonarthrose (Kellgren Lawrence IV°) waren mit dem Operationserfolg signifikant zufriedener als Patienten mit geringeren vorbestehenden Arthrosegraden (91% vs 79%, p<0,001). Das Risiko der Patientenunzufriedenheit war bei Arthrosegrad III gegenüber Arthrosegrad IV um den Faktor 2,6 und bei Arthrosegrad II um den Faktor 3 erhöht. Zwar waren jüngere Patienten insgesamt nicht unzufriedener mit den operierten Gelenken, jedoch waren sie im Vergleich zu älteren Patienten signifikant beeinträchtigt durch Taubheitsgefühl, Probleme beim Knien, Hypästhesien und Geräusche des Kunstgelenkes (p=0,014). Alle anderen untersuchten Faktoren (Zeitraum seit der Operation, Body Mass Index, Implantattyp, Verwendung von Navigation, Geschlecht, Beinachse prä- oder postoperativ, Depression, präoperative Opiattherapie, PDK-Anlage, Charnely Score) zeigten keinen Einfluss auf die postoperative Patientenzufriedenheit. Schlussfolgerungen: Unsere Studie zeigt, dass bei Knieprothesen-Patienten mit geringeren Arthrosegraden ein signifikant erhöhtes Risiko der postoperativen Unzufriedenheit mit dem Operationsergebnis besteht. Aufgrund dessen sollten entsprechende Patienten gezielt aufgeklärt und die Operationsindikation sorgsam abgewogen werden.