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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Klinische und radiologische 2 Jahresergebnisse nach Implantation des Hydroxylapatit-beschichteten SL-PLUS0 MIA Schaftes. Eine prospektive multizentrische unkontrollierte Beobachtungsstudie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Johann Berka - Univ.-Klinik für Orthopädie, Salzburg, Austria
  • Nicolas Haffner - Orthopädische Klinik Gersthof, Wien, Austria
  • Vinzenz Auersperg - LKH Steyr, Steyr, Austria
  • Ulrich Dorn - Univ.-Klinik für Orthopädie, Salzburg, Austria
  • Peter Ritschl - Orthopädische Klinik Gersthof, Wien, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocWI25-1370

doi: 10.3205/13dkou146, urn:nbn:de:0183-13dkou1463

Veröffentlicht: 23. Oktober 2013

© 2013 Berka et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Eine der Schlüsselfaktoren in der erfolgreichen Implantation einer zementfreien Hüfttotalendoprothese (HTEP) ist die frühe und kontinuierliche ossäre Integration der Komponenten. Um eine solche zu beschleunigen oder zu verbessern, sind in den letzten Jahren vermehrt Beschichtungen entwickelt worden, welche osteokonduktiv sind. Diese sollen zum Einen durch Veränderung der Oberfläche den Pressfit verbessern und zum Anderen durch ihre osteokonduktiven Eigenschaften, ein schnelleres Einwachsen der Prothese ermöglichen. In der Literatur wird neben dem verbesserten Einwachsverhalten auch von besseren radiologischen Ergebnissen, im Sinne einer Reduktion der sog. radiolucent lines (RLLs) berichtet.

Methodik: Um die Sicherheit und Effektivität der zementfreien Hüfttotalendprothetik in Verbindung mit dem SL-PLUS HA MIA Schaft,der eine Hydroxylapatitbeschichtung aufweist, zu überprüfen, haben wir eine prospektive unkontrollierte 10-Jahres-Beobachtungsstudie an drei Zentren in Österreich begonnen. In dieser Arbeit berichten wir über die klinischen und radiologischen Frühergebnisse (2-Jahresdaten) der noch laufenden Studie. Die statistische Analyse erfolgte mit Microsoft Excel (Microsoft Corporation, Seattle, USA)

Ergebnisse: Insgesamt wurden 157 Patienten mit einer zementfreien HTEP versorgt. Die Nachuntersuchungsintervalle wurden mit 3 Monaten, 1 Jahr, 2 Jahren, 5 Jahren und 10 Jahren festgelegt. Von den ursprünglich 157 Patienten konnten wir bislang 145 nach 3 Monaten, 132 nach 1 Jahr und 101 Patienten nach 2 Jahren untersuchen. Der Grund für die Implantation der HTEP war in der überwiegenden Zahl eine primäre Coxarthrose (n=124/79%). Die Geschlechts- und Seitenverteilung unseres Patientenkollektivs war in etwa gleich. Das Durchschnittsalter lag bei 62,3 (±8,4) Jahren und der mittlere BMI bei 28,0 (±4,8). In dem bisherigen Beobachtungszeitraum kam es zu keiner Schaftrevision (primärer Endpunkt). Als sekundäre Endpunkte haben wir Funktion, Schmerz und Patientenbezogene Fragen zur Gesundheit und zum täglichen Leben erhoben. In der radiologischen Analyse zeigten sich an insgesamt 5 Schäften (5%) 21 RLLs. Heterotope Ossifikationen wurden in 30 Patienten (29,7%) beobachtet (21 Patienten mit Grad I, 7 Patienten mit Grad II und 2 Patienten mit Grad III nach Brooker). Die Patientenzufriedenheit war insgesamt hoch (88 Patienten waren sehr zufrieden, 6 zufrieden, 5 teilweise zufrieden und 2 Patienten haben keine Angaben zur Zufriedenheit gemacht). Der HOOS betrug im Durchschnitt 89,5 (21,9-100) und der HHS 94 (41-100).

Schlussfolgerung: Die Zahl der RLLs war mit insgesamt 21 RLLs an 5 Schäften verglichen mit früheren Arbeiten mit unbeschichteten Schäften extrem niedrig. Die Tatsache, dass wir bis jetzt keinen Schaftwechsel verzeichnen mussten, lässt auf eine gute ossäre Integration schließen. Die Reduktion der RLLs kann ebenso interpretiert werden. Es bleibt abzuwarten ob sich die guten klinischen und radiologischen Ergebnisse auch in der Langzeitbeobachtung bestätigen lassen.