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Systematische Analyse von proximalen bikondylären Tibiafrakturen und Entwicklung eines CT-basierten 3D Frakturmodells
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2013 |
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Fragestellung: Proximale bikondyläre Tibiafrakturen sind anspruchsvoll zu versorgende Frakturen. Ein großes Problem stellt hier ein coronarer Frakturverlauf dar, der in der AO-Klassifikation nicht berücksichtigt wird. Diese Frakturkomponente fordert eine gesonderte Versorgungsweise und kann bei Nichtberücksichtigung zu einem sekundären Repositionsverlust führen.
Ziel dieser Studie war es, bikondyläre proximale Tibiafrakturen systematisch dreidimensional zu erfassen und die Frakturverläufe zu analysieren. Die gewonnenen Ergebnisse sollten mit den Frakturklassifikationen AO und Schatzker verglichen werden.
Methodik: Es wurden nur proximale bikondyläre Tibiafrakturen aus einer prospektiven Erfassung von proximalen Tibiafrakturen, ohne Osteoporose oder Veränderungen der Tibia in die Studie eingeschlossen. Desweiteren mussten digitale Unfall-CT´s in ausreichend hoher Qualität vorhanden sein. Die CT´s der bikondylären proximalen Tibiafrakturen wurden in 3 Ebenen rekonstruiert. Es erfolgte die Analyse der Frakturverläufe in 7 Ebenen unterhalb des tibialen Kniegelenksfläche. Die Ergebnisse konnten in 3 Gruppen untergliedert. Diese Einteilung wurde auf ihre Reliabilität hin mit der AO- und Schatzker-Klassifikation verglichen. Die Überprüfung der Reliabilität erfolgte an anonymisierten CT der Knie von 4 Begutachtern (3 FÄ Orthopädie und Unfallchirurgie und 1 FA Radiologie).
Ergebnisse: 81 proximale Tibiafrakturen konnten in die Frakturanalyse eingeschlossen. Es wurden insgesamt 159 Hauptfrakturlinien gesehen. Die häufigsten Frakturlinien waren sagittale Verläufe (89/159) gefolgt von den coronaren Frakturlinien (41/159). Von dem medialen Tibiaplateau und dem coronaren Frakturverlauf ausgehend erfolgte eine Einteilung, die sich an den Häufigkeiten ihres Auftretens orientierte. Der Korrelationskoeffizient betrug für die AO- K = 0,391 (95% CI: 0,277-0,512), für die Schatzker- Klassifikation K = 0,476 (95% CI: 0,363-0,591) und für die eigene Einteilung K =0,784 (95% CI: 0,701-0,850).
Schlussfolgerung: Die neue Einteilung der bikondylären proximalen Tibiafrakturen ist eine einfache Einteilung und hat eine hohe Reliabilität. Sie kann als Basis für eine neue Klassifikation dienen.