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Ist die Schnittbildgebung beim leichten Schädelhirntrauma noch bezahlbar?
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2013 |
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Fragestellung: Die Schädelhirnverletzung ist eine der häufigsten Todesursachen. Der medizinische Mehrwert der craniellen Computertomographie (CCT) beim Schädelhirntrauma (SHT) ist unbestritten. Das SHT zieht die Nutzung einer Vielzahl an Krankenhausressourcen nach sich, allerdings besteht oft eine anhaltende Unterfinanzierung von Patienten mit leichtem Schädelhirntrauma. Um zu hohe Kosten zu vermeiden, steigt der Druck zur engmaschigen Indikationsstellung gerade im Akutfall.
Unsere Studie prüft deshalb die Kosten-Erlös-Situation nach stattgehabter CT-Diagnostik in Abhängigkeit der Hauptdiagnose.
Methodik: Grundkollektiv der Studie waren die im Jahr 2011 behandelten Patienten, die eine CCT - Untersuchung erhielten. Die Indikationsstellung erfolgte unter Berücksichtigung der Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie sowie nach den abteilungsinternen Vorgaben.
Für die Kostenanalyse wurden die Daten des Medizinischen Controllings herangezogen, die Kosten für die radiologische Diagnostik wurden über die interne Leistungsverrechung berechnet. Für jeden Patienten wurde die nach Diagnosis Related Groups (DRG) - kodierten Diagnosen sowie die dazu gehörende Hauptdiagnosegruppe (MDC - Major Diagnosis Category), therapeutische Maßnahmen, stationäre Aufenthaltsdauer sowie weitere durchgeführte radiologische Untersuchungen erfasst.
Innerhalb der Kohorte wurden die fünf häufigsten Diagnosen (Tabelle 1 [Tab. 1]) zusammengefasst (B78, B80Z, I68B, I09, Polytrauma), die insgesamt knapp 50% der Fälle abbildeten. In den Subgruppen wurde die Länge des Aufenthalts erfasst und die anhand der internen Leistungsverrechnung angefallen radiologischen Kosten den Erlösen nach InEK gegenübergestellt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt wurden Daten von 380 Patienten analysiert. Der mittlere Erlös lag bei 8.360,55€ / Patient.
163 Patienten konnten in den fünf Subgruppen abgebildet werden. Insbesondere in der größten Subgruppe "B80Z" nahmen die Kosten für die CCT-Untersuchung 25% des Gesamterlöses ein (Tabelle 2 [Tab. 2]).
Unsere Untersuchung zeigt, dass vor allem bei konservativ behandelten Patienten der Anteil für die CCT - Kosten stark erhöht ist. In der Subgruppe "B80Z", in der knapp die Hälfte der Patienten erfasst wurden, ist bei einem Gesamterlös von 658€ pro Fall und Kosten von 162€ für die CCT ein positiver Deckungsbeitrag nicht realistisch. In dieser Subgruppe finden sich überwiegend Patienten mit der Diagnose S06.0 (Commotio cerebri). Trotz dieser deutlichen Unterfinanzierung ist die Durchführung der CCT notwenig, da im Bedarfsfall nur so eine frühstmögliche Intervention sichergestellt werden kann. Aus unserer Studie leitet sich deutlich die notwendige Forderung zur Verbesserung der monetären Abbildung des leichten Schädelhirntraumas im DRG-System ab.