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Sternocostale Dislokation – ORIF mittels winkelstabiler Low-Profile-Titanplatten
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2013 |
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Fragestellung: Die sternocostale Einheit stellt mit den am Sternum ansetzenden Rippenpaaren 1 bis 7 die zentrale Struktur der vorderen Brustwand dar. Verletzungen der sternocostalen Übergänge können erhebliche Beschwerden bei der Atemmechanik verursachen und zu einem Verlust der so wichtigen Stabilität der Brustwand führen.
Als Ursachen einer sternocostalen Dissoziation stehen in unserem Patientengut operative Eingriffe durch Resektionen am Rippenknorpel während korrigierender Eingriffe von Brustwanddeformitäten im Vordergrund.
Die Herausforderung bei der Fixierung von instabilen Rippenansätzen stellen zum einen die besondere Morphologie mit einem Knorpel-Knochen-Übergang und zum anderen der funktionelle Anspruch an eine straffe Gelenkverbindung in dieser Region dar.
Aufgrund hoher Zug- und Druckkräfte wurde am eigenen Patientenkollektiv mehrfach ein Therapieversagen bei der Stabilisierung durch sternocostale Fadencerclagen beobachtet.
Welche Methode ermöglicht zum einen eine anatomiegerechte Reposition eines dislozierenden Rippenansatzes und zum anderen eine suffiziente Fixierung unter Erhalt der Funktionalität?
Methodik: Es wurden 7 Patienten (5 männlich, 2 weiblich) mit einseitiger sternocostaler Rippendislokation in die Verlaufsbeobachtung eingeschlossen. Alle waren durch ein offenes Korrekturverfahren ("MEK nach Huemmer") an einer Trichterbrust voroperiert worden.
Weitere Einschlußkriterien stellten eine klinisch nachweisbare Instabilität mindestens eines Rippenansatzes in Verbindung mit atemabhängigen Schmerzen dar.
Präoperativ wurde die Dislokation mittels CT gesichert.
Die Fixierung der Rippen erfolgte durch eine sternocostale Osteosynthese mittels winkelstabiler Titanplatten (MatrixRIB/Synthes). Nachuntersuchungen mit klinischer und radiologischer Kontrolle erfolgten am 1. und 7. Tag, nach 6 und 12 Wochen, sowie 12 Monaten.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Patienten waren durchschnittlich 28,5 Jahre alt und hatten 1,9 Voroperationen an der vorderen Brustwand. Dabei wurden initial 4,0 Rippen sternocostal zur Korrektur gelöst. 3,4 Rippenansätze waren nun durchschnittlich instabil disloziert. Die Dislokation betrug 15,4mm nach retrosternal, also mehr als eine Rippendicke.
Zur Korrektur wurden im Durchschnitt 3,5 Platten verwendet, die Schnitt-Naht-Zeit betrug 3h 25min. In einem Fall kam es zu einer Blutung aus einer Arteria mammaria, ansonsten wurden perioperativ keine Komplikationen beobachtet. Die Nachuntersuchungen zeigten alle Rippen stabil fixiert, es wurde keine Plattendislokation oder Materialversagen beobachtet. Nach einem Jahr zeigte ein Patient eine Dislokation der gegenüberliegenden Rippenseite, ein weiterer Patient wies eine Pektoralisasymmetrie auf. Die Patientenzufriedenheit war nach einem Jahr insgesamt "gut" (1,7 nach Schulnoten).
Zusammenfassend sehen wir mit den präliminär erhobenen Daten in der winkelstabilen Plattenosteosynthese dislozierter sternocostaler Rippenansätze unter Verwendung von Low-Profile-Platten eine suffiziente Therapieoption mit hoher Patientenzufriedenheit.