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Ursachen der verlängerten präoperativen Verweildauer bei hüftgelenknahen Femurfrakturen im Qualitätssicherungsmodul 17/1
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2013 |
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Fragestellung: Im Rahmen der externen stationären Qualitätssicherung (QS) für die hüftgelenknahe Femurfraktur (Modul 17/1) wird für den Qualitätsindikator "Präoperative Verweildauer" bei der operativen Versorgung 48 Stunden nach stationärer Aufnahme ein Toleranzbereich von ≤ 15% angegeben.
Ziel dieser Studie war es, die Ursachen einer verzögerten Frakturversorgung über 48 Stunden hinaus bei hüftgelenknahen Femurfrakturen im eigenen Krankengut zu analysieren.
Methodik: In die Studie eingeschlossen wurden alle dokumentationspflichtigen Fälle aus dem QS-Modul 17/1 einer Klinik der Maximalversorgung der Jahre 2007 bis 2011. Für die Jahre 2007 bis 2010 erfolgte die Datenanalyse retrospektiv anhand der Patientenakten, für die Fälle des Jahres 2011 prospektiv.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von insgesamt 1036 dokumentationspflichtigen Fällen wurden 165 Patienten (16%) später als 48 Stunden nach Aufnahme operiert. Hauptgründe waren pathologische Blutgerinnung, reduzierter präoperativer Allgemeinzustand, fehlende Einverständniserklärung, Metformin-Medikation sowie initial fehlender radiologischer Frakturnachweis. Bei zehn Patienten wurden aufgrund fehlender softwarebedingter Spezifikationen falsche präoperative Verweildauern generiert.
Abbildung 1 [Abb. 1]
Die Aussagekraft des Qualitätsindikators "Präoperative Verweildauer" ohne Aufgliederung in organisatorische und medizinische Gründe ist kritisch zu betrachten. Bei sturzbedingter Fraktur im Krankenhaus sollte der Unfall- und/oder Diagnosezeitpunkt berücksichtigt werden.