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34. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

03.11. - 04.11.2023, Leipzig

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Schlafapnoe und Überaktiver Blase?

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Andreas Wiedemann - Urolog. Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH, Witten, Deutschland; Lehrstuhl Geriatrie, Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland
  • Djalal Rouzitalab - Urologische Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH, Witten, Deutschland

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 34. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Leipzig, 03.-04.11.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc06

doi: 10.3205/23dkg06, urn:nbn:de:0183-23dkg068

Veröffentlicht: 31. Oktober 2023

© 2023 Wiedemann et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Untersucht werden sollte der Zusammenhang zwischen dem obstruktiven Schlafapnoesyndrom (OSAS) und der Überaktiven Blase (ÜAB), der sich aus theoretischen Überlegungen (adrenerge Stressreaktion, gleiche Risikofakoren und Co-Morbiditäten) ergeben könnte.

Methode: Es wurden 208 konsekutive Patienten mit einer polysomographischen Untersuchung bei V. a. OSAS rekrutiert und mit dem OAB-Symptom-Score nach Homma [1], OABSS befragt. Ein OSAS wurde bei einem Apnoe-Hypopnoe-Index AHI ≥ 10 (Anzahl der Apone- und Hypopnoe-Ereignisse : Gesamtschlafzeit in Stunden) und eine ÜAB bei einem OABSS ≥ 4 angenommen. 17 der so charakterisierten Patienten erhielten eine Zystomanometrie.

Ergebnisse: Bei 73% der Patienten lag ein polysomnographisch bestätigtes Schlafapnoesyndrom vor. 31 % dieser Patienten wiesen Symptome einer ÜAB im OABSS auf. Dieser Anteil liegt höher als die Prävalenz der ÜAB bei nicht selektionierten Bevölkerungsgruppen, war jedoch nicht signifikant unterschiedlich im Vergleich mit Patienten ohne OSAS (p= 0.867). Zystomanometrisch unterschieden sich die Messgrößen VEH, MBK und MDD signifikant zwischen Patienten mit einem AHI ≥ 10 und < 10 (p = 0,02, p = 0,007, p = 0,001). Der maximale Detrusordruck zeigte als einzige Messgröße eine Zunahme bei zunehmendem Schweregrad des OSAS.

Schlussfolgerung: Nach den vorliegenden Daten kommt eine ÜAB bei Patienten mit OSAS häufiger vor als in der Normalbevölkerung [2]. Dies konnte die urodynamische Messung mit einer typischen Befundkonstellation bestätigen. Schlafapnoe-Patienten sollten daher als Risikogruppe für eine OAB mit den Folgeerkrankungen begriffen, gescreent und ggf. funktionsurologisch untersucht werden.

Interessenkonflikte:

  • Beratungstätigkeit: Acticore, Astellas, Dr. Pfleger, Pfizer, Omega Pharma, MEC-Abc, Merck, MIP Pharma
  • Vortragstätigkeit: Allergan, Aristo, Astellas Pharma, Berlin-Chemie, Boston-Scientific, Jansen, Lilly Deutschland, Meda, Medac, Medice, MIP Pharma, Dr. Pfleger, Pfizer Pharma, Das Fortbildungskolleg, med-update, derCampus
  • Forschungsförderung: AMS Deutschland, Dr. Pfleger, Paul-Kuth-Stiftung
  • Aktien, Beteiligungen: keine

Literatur

1.
Homma Y, Yoshida M, Seki N, Yokoyama O, Kakizaki H, Gotoh M, Yamanishi T, Yamaguchi O, Takeda M, Nishizawa O. Symptom assessment tool for overactive bladder syndrome – overactive bladder symptom score. Urology. 2006 Aug;68(2):318-23. DOI: 10.1016/j.urology.2006.02.042 Externer Link
2.
Irwin DE, Milsom I, Kopp Z, Abrams P, Artibani W, Herschorn S. Prevalence, severity, and symptom bother of lower urinary tract symptoms among men in the EPIC study: impact of overactive bladder. Eur Urol. 2009 Jul;56(1):14-20. DOI: 10.1016/j.eururo.2009.02.026 Externer Link