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Therapie und Langzeitergebnisse der infizierten Knieendoprothese unter Berücksichtigung einer neuen Infekteinteilung
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Text
Fragestellung
Analyse von verschiedenen Therapieregime bei der operativen Therapie der infizierten Knieendoprothese und Evaluation der prognostischen Relevanz einer neuen Infekteinteilung.
Methoden
In einer retrospektiven Studie wurden bei 47 Patienten die Behandlungsdaten erfasst. Die Einteilung der Patienten erfolgte anhand einer neu etablierten Infekteinteilung in die Gruppen früh akut, früh chronisch, spät akut, spät chronisch. Nach durchschnittlich 37 Monaten konnte bei 45 Patienten ein klinisches und radiologisches Nachuntersuchungsprotokoll erstellt werden.
Ergebnisse
Eine endgültige Infektsanierung konnte bei 42 von 45 Patienten erreicht werden. 10 Patienten hatten ein Primärimplantat, 18 ein Revisionsimplantat, 12 eine Arthrodese und 2 Patienten wurden oberschenkelamputiert. Die Ausheilungsrate betrug bei zweizeitiger Arthrodese 100%, bei zweizeitiger Wechseloperation 85%, bei einzeitiger Arthrodese 75% und bei Weichteileingriffen 28%. Akute Infekte zeigten die höchste Ansprechrate bei Weichteileingriffen und hatten mit durchschnittlich 178 Tagen deutlich kürzere Infektdauer als chronische Infekte mit 360 Tagen. Bei Frühinfekten konnte in 72% die Prothese erhalten werden, bei Spätinfekten in 53%. Weichteileingriffe waren mit einem durchschnittlichen Function-Score von 90, den Wechseloperationen 74,7 und den Arthrodesen mit 60,6 Punkten überlegen.
Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse bestätigten tendenziell die therapeutische und prognostische Relevanz der neuen Infekteinteilung.Infekttyp und Erwartungen an die Funktionalität sind wichtige Faktoren bei der Therapiewahl.