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Systematische mediastinale Lymphadenektomie im Rahmen der Lungenmetastasenchirurgie bei extrathorakalen Primärtumoren
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Veröffentlicht: | 26. April 2006 |
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Die operative Therapie von Lungenmetastasen wird heutzutage als Standardvorgehen akzeptiert. Inwiefern ist eine systematische Lymphknotendissektion dabei von diagnostischer und therapeutischer Wertigkeit ist, wird derzeit noch diskutiert, allerdings durch die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie gestützt. Anhand eigener Untersuchungen versuchten wir im Rahmen einer prospektiven Studie zu klären, in welchem Prozentsatz ein Befall mediastinaler Lymphknoten im Rahmen der Lungenmetastasenchirurgie vorliegt und inwiefern diese einer prognostischen Wertigkeit zukommt.
Es wurden Daten von 63 Patienten unterschiedlicher Primärtumorentitäten erhoben, welche im Zeitraum von 1996 bis 2002 zwecks Resektion von Lungenmetastasen thorakotomiert wurden. Im Rahmen der Metastasenresektion führten wir gleichzeitig die systematische mediastinale Lymphadenektomie mit anschließender histologischer Sicherung durch. Im Ergebnis fanden sich in 21,9 % der Fälle ein Tumorbefall eines oder mehrerer mediastinaler Lymphknotenstationen. Eine bevorzugte mediastinale Metastasierung für einzelne Tumorentitäten konnten wir nicht finden. Prognostisch überlebten die Patienten ohne Lymphknotenbefall signifikant länger als diejenigen mit Befall (19,5 versus 14,4 Mo).
Die erlangten Ergebnisse werden anhand des Schrifttums diskutiert. Hierbei wird auch die Frage für hinsichtlich Einschränkungen im Rahmen der Metastasenchirurgie bei Patienten mit tumorbefallenen mediastinalen Lymphknoten aufgeworfen.