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Transthorakale Intubation bei einem Hauptbronchusabriß
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Veröffentlicht: | 26. April 2006 |
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Eine Hauptbronchusruptur ist ein seltenes Trauma und endet meistens bereits präklinisch letal. Wir berichten von einem 53jährigen Mann, der bei einem Verkehrsunfall eingeklemmt wurde. Wegen eines massiven Larynxödems war die Intubation kaum durchführbar.Das CT zeigte eine instabile Thoraxwand beidseits sowie Hämatothoraces. Trotz kollarer Drainage sowie beidseitigen großlumigen Pleuradrains konnte der Patient auch mit 100% Sauerstoff kaum oxygeniert werden. Beim Eintreffen in unserer Klinik fand sich ein monströses Hautemphysem, das den Kopf, den gesamten Rumpf und das Skrotum erfaßte. Durch das zunehmende Emphysem ließ sich der Mund nicht mehr öffnen und kein Doppellumentubus plazieren. Ebenso war die bronchoskopische Intubation des linken Bronchus nicht mehr möglich, zumal der Tubus in der auswärtigen Klinik zur Totraumverkleinerung gekürzt worden war. Bei der Thorakotomie fand sich eine intakte Pleura, die den tödlichen Spannungspneu verhindert hatte. Sofort nach Inzision einer "Pleurablase" im Bereich des Hauptbrochus kam es zu einer massiven Luftfistel, sodaß die Beatmung nicht mehr möglich war. Nach digitaler Kompression der Leckage wurde transthorakal ein Woodbridgetubus (Innendurchmesser 6 mm) über den Trachealdefekt in den linken Hauptbronchus plaziert und mit einem 2. Respirator beatmet. Nach Reanastomosierung des Bronchus in die Bifurkation und Retraktion des Woodbridge, ließ sich der Patient wieder über den oralen Tubus beatmen. Nach einer mehrwöchigen Behandlung konnte der Patient ohne Folgeschäden entlassen werden.