gms | German Medical Science

Deutscher Rheumatologiekongress 2024

52. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
34. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)
38. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)

18.09. - 21.09.2024, Düsseldorf

Real-World-Daten zum Drug Survival von Januskinase-Inhibitoren und Biologika bei in Praxen behandelten Patienten mit axialer Spondyloarthritis und Psoriasisarthritis in Deutschland – eine retrospektive Analyse der Rhadar-Datenbank

Meeting Abstract

  • Patrick-Pascal Strunz - Universitätsklinik Würzburg, Medizin II, Rheumatologie/Klinische Immunologie, Würzburg
  • Matthias Englbrecht - Freelance Healthcare Data Scientist, Greven
  • Linus Maximilian Risser - Medical School Hannover, Department of Rheumatology and Immunology, Hannover
  • Torsten Witte - Medical School Hannover, Department of Rheumatology and Immunology, Hannover
  • Matthias Fröhlich - Universitätsklinik Würzburg, Medizin II, Rheumatologie/Klinische Immunologie, Würzburg
  • Marc Schmalzing - Universitätsklinik Würzburg, Medizin II, Rheumatologie/Klinische Immunologie, Würzburg
  • Michael Gernert - Universitätsklinik Würzburg, Medizin II, Rheumatologie/Klinische Immunologie, Würzburg
  • Astrid Schmieder - Universitätsklinik Würzburg, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Würzburg
  • Peter Bartz-Bazzanella - Klinik für Internistische Rheumatologie, Rhein-Maas-Klinikum, Würselen
  • Cay von der Decken - Klinik für Internistische Rheumatologie, Rhein-Maas-Klinikum, Würselen
  • Kirsten Karberg - Rheumatologisches Versorgungszentrum Steglitz, Berlin
  • Georg Gauler - Rheumatologische Praxis Osnabrück, Osnabrück
  • Patrick Wurth - Rheumatologische Praxis Osnabrück, Osnabrück
  • Susanna Späthling-Mestekemper - Rheumapraxis München, München
  • Christoph Kuhn - Praxis für Rheumatologie, Karlsruhe
  • Wolfgang Vorbrüggen - Medizinisches Versorgungszentrum für Rheumatologie, Planegg
  • Martin Welcker - Medizinisches Versorgungszentrum für Rheumatologie, Planegg
  • Stefan Kleinert - Praxisgemeinschaft Rheumatologie-Nephrologie, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2024, 52. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immmunologie (DGRh), 34. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR), 38. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh). Düsseldorf, 18.-21.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocSpA.25

doi: 10.3205/24dgrh185, urn:nbn:de:0183-24dgrh1852

Veröffentlicht: 18. September 2024

© 2024 Strunz et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Mit der Zulassung der Januskinase-Inhibitoren (JAKi) wurde das Behandlungsspektrum bei axialer Spondyloarthritis (axSpA) bzw. Psoriasisarthritis (PsA) entscheidend erweitert. Bis jetzt liegen noch kaum Daten zum Drug Survival dieser Medikamente bei Patienten im ambulanten Sektor seit ihrer Zulassung vor. Das Ziel der vorliegenden Analyse ist es, entsprechende Erkenntnisse im Vergleich zu anderen Medikamentenklassen (mode of action[MoA]) bei ambulanten axSpA- und PsA-Patienten zu liefern.

Methoden: Eine retrospektive Analyse basierend auf einer Abfrage der RHADAR Datenbank wurde für alle axSpA und PsA Patienten mit Neubeginn einer Biologika oder JAKi Behandlung zwischen Januar 2015 und Oktober 2023 durchgeführt. Um das Absetzrisiko zu evaluieren, wurden Kaplan-Meier Kurven sowie Cox Regressionen (adjustiert für Alter, Geschlecht und Krankheitsdauer) berechnet.

Ergebnisse: Im Beobachtungszeitraum wurden 1.223 neue Biologika (TNFi [n=955], IL-17i [n=190]) und JAKi (n=78) Behandlungen bei axSpA und 1352 Neuverordnungen von Biologika (IL-12/23i [n=50], IL-23i [n=31], TNFi [n=774], IL-17i [n=360]) bzw. JAKi (n=137) bei PsA analysiert (IL-23i wurden aufgrund der kurzen Zulassung nicht in der Analyse berücksichtigt). Die entsprechende 5-Jahres Drug Survival Wahrscheinlichkeit lag bei axSpA für TNFi bei 75,9%, für IL-17i bei 69,0% und bei 62,8% für JAKi (Abbildung 1 [Abb. 1], Tabelle 1 [Tab. 1]). Bei PsA lag das 5-Jahres Drug Survival bei 67,8% für IL-17i, bei 62,3% für TNFi, bei 53,3% für JAKi und bei 46,0% für IL-12/23i (Abbildung 2 [Abb. 2], Tabelle 1 [Tab. 1]). Die Cox-Regressionen zeigten eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit für einen Therapieabbruch bei JAKi im Vergleich zu TNFi bei der axSpA und für JAKi und IL-12/23i im Vergleich zu IL-17i und TNFi bei der PsA.

Schlussfolgerung: TNFi persistieren länger als JAKi bei axSpA und TNFi und IL-17i länger als JAKi und IL-12/23i bei PsA. Für TNFi mag dies sowohl bei der axSpA als auch bei der PsA darin begründet sein, dass TNFi-Patienten häufiger biologika-naiv waren (Tabelle 1 [Tab. 1]) und weniger Krankheitsaktivität als JAKi-behandelte Patienten zeigten (Tabelle 2 [Tab. 2]). Für IL-17i ließen sich bei der PsA diese Effekte nicht nachweisen, sodass hier der Effekt durch den MoA selbst bedingt sein könnte.