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Deutscher Rheumatologiekongress 2023

51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
37. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)
33. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

30.08. - 02.09.2023, Leipzig

Einfluss von Leflunomid medac 15 mg Filmtabletten auf den DAS28 bei Patienten mit aktiver rheumatoider Arthritis in der klinischen Routinepraxis: Eine multizentrische, prospektive, nichtinterventionelle Studie

Meeting Abstract

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  • Siegfried Wassenberg - Rheumazentrum Ratingen, Ratingen
  • Michael Tribanek - medac GmbH, Wedel
  • Miguel Hattesohl - medac GmbH, Wedel

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2023, 51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 37. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Leipzig, 30.08.-02.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocRA.11

doi: 10.3205/23dgrh164, urn:nbn:de:0183-23dgrh1644

Veröffentlicht: 30. August 2023

© 2023 Wassenberg et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Leflunomid (LEF) ist zur Behandlung von Erwachsenen mit aktiver rheumatoider Arthritis (RA) in den Dosisstärken 10, 15 und 20 mg zugelassen, wobei LEF20 eine bessere Wirksamkeit und LEF10 ein günstigeres Sicherheitsprofil aufweist [1]. Die Wirksamkeit von LEF15 scheint vergleichbar mit LEF20 [2], [3]. Studiendaten zur Anwendung, Effektivität und Verträglichkeit von LEF15 im klinischen Alltag fehlen.

Methoden: Dies war eine multizentrische, prospektive, nichtinterventionelle Studie bei Patienten mit aktiver RA in der klinischen Routinepraxis. Primäres Studienziel war die Untersuchung der Veränderung des Disease Activity Score 28 (DAS28) nach 24 Wochen Therapie mit LEF15. Daten wurden an 30 deutschen Studienzentren zu Behandlungsbeginn, nach 8–12 und 24 Wochen erhoben und nach klinischen Ausgangsszenarien analysiert.

Ergebnisse: 254 Patienten wurden analysiert (mittleres Alter: 63,8 Jahre; 74,4% weiblich). Szenario 1 (S1) beinhaltete 154 Patienten mit moderater bis hoher Krankheitsaktivität (DAS28 >3,2) bei Einschluss; Hauptgrund der Behandlung mit LEF15 war unzureichendes Ansprechen der bisherigen Therapie (70,1%). Szenario 2 (S2) beinhaltete 82 Patienten mit entweder niedriger Krankheitsaktivität (DAS28 ≤3,2) oder Remission (DAS28 <2,6) bei Einschluss; Hauptgrund der Behandlung mit LEF15 war der Versuch einer Therapiedeeskalation bei klinischer Remission oder niedriger Krankheitsaktivität (64,7%) unter LEF20. Bis Woche 24 erreichten die Patienten aus S1 (mittlerer DAS28-Ausgangswert: 5,27) im primären Endpunkt eine klinisch relevante mittlere Reduktion des DAS28 um 1,52 Score-Punkte (95%-KI: -1,77; -1,27). 35,1% der Patienten erreichten niedrige Krankheitsaktivität und 22,8% Remission; 73,7% erzielten gute oder mäßige Verbesserungen gemäß EULAR-Response-Kriterien. Therapieziel in S2 war der Erhalt eines DAS28 von ≤3,2. Zu Woche 24 wurde bei diesen Patienten eine statistisch signifikante, allerdings klinisch nicht relevante mittlere Erhöhung des DAS28 um 0,34 (95%-KI: 0,04–0,64) Score-Punkte beobachtet (mittlerer Ausgangswert: 2,42). 81,1% der Patienten wiesen höchstens niedrige Krankheitsaktivität auf, 52,8% (gegenüber 48,8% zur Basisvisite) waren in Remission und bei 22,6% wurde ein Flare (Anstieg des DAS28 ≥0,6) beobachtet. Bezüglich der Sicherheit wurden keine relevanten Auffälligkeiten festgestellt.

Schlussfolgerung: Insgesamt belegen die Daten die gute Wirksamkeit und Verträglichkeit von LEF15 in der klinischen Routinepraxis bei Patienten mit aktiver RA: sowohl bei moderater oder hoher Krankheitsaktivität, beispielsweise zur Intensivierung des vorbestehenden Therapieregimes, als auch bei niedriger Krankheitsaktivität, z.B. zur Deeskalation einer erfolgreichen LEF20-Vorbehandlung auf LEF15.


Literatur

1.
Poór G, Strand V; Leflunomide Multinational Study Group. Efficacy and safety of leflunomide 10 mg versus 20 mg once daily in patients with active rheumatoid arthritis: multinational double-blind, randomized trial. Rheumatology (Oxford). 2004 Jun;43(6):744-9. DOI: 10.1093/rheumatology/keh168 Externer Link
2.
Mladenovic V, Domljan Z, Rozman B, Jajic I, Mihajlovic D, Dordevic J, Popovic M, Dimitrijevic M, Zivkovic M, Campion G, et al. Safety and effectiveness of leflunomide in the treatment of patients with active rheumatoid arthritis. Results of a randomized, placebo-controlled, phase II study. Arthritis Rheum. 1995 Nov;38(11):1595-603. DOI: 10.1002/art.1780381111 Externer Link
3.
Weber W, Harnisch L. Use of a population approach to the development of leflunomide: A new disease-modifying drug in the treatment of rheumatoid arthritis. In: Aarons L, Balant LP, Danhof M et al., eds. European cooperation in the field of scientific and technical research. Brussels: European Commission Directorate-General Science, Research and Development; 1997. pp. 239–44.