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Fraktur-Prävalenz und kumulative Glukokortikoiddosis bei Rheumatoider Arthritis
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Veröffentlicht: | 9. September 2020 |
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Einleitung: Glukokortikoide (GK) sind ein wesentlicher Risikofaktor für Osteoporose und Frakturen bei rheumatoider Arthritis (RA). Unsere Untersuchung zielte auf den Zusammenhang von Knochenmineraldichte (BMD) und Prävalenz osteoporotischer Frakturen (Fx) mit der kumulativen GK-Dosis (kGKD) bei RA.
Methoden: 704 Patienten mit RA (558 Frauen und 146 Männer, mittleres Alter 58,9 ± 12,9 Jahre, mittlere Erkrankungsdauer 10,4 ± 10,3 Jahre) wurden in 4 Gruppen unterteilt: Gruppe 1: Patienten ohne GK (n=157), Gruppe 2: Patienten mit kGKD ≤ 5 g (n=177), Gruppe 3: Patienten mit kGKD 5 - ≤ 10 g (n=159); Gruppe 4: Patienten mit kGKD > 10 g (n=211). BMD an Lendenwirbelsäule (BMD-LS), Schenkelhals (BMD-SH) und Gesamthüfte (BMD-H) gemessen mittels dualer X-Ray-Absorptiometrie, demografische Daten, entzündliche Aktivität, durchschnittliche tägliche GK-Dosis und kGKD wurden erfasst. Die Fx-Prävalenz wurde getrennt für alle osteoporotischen (aFx) und vertebrale Fx (vFx) betrachtet.
Ergebnisse: Insgesamt fanden sich in 19,3 % aFx und in 10,2 % vFx. Signifikante Unterschiede in wichtigen Fx-Risikofaktoren wie Alter und Geschlecht bestanden zwischen den 4 Gruppen nicht. Während sich für die aFx-Prävalenz (Gruppe 1: 17;8 %, Gruppe 2: 19,2 %, Gruppe 3: 17 %, Gruppe 4: 22,7 %) kein signifikanter Zusammenhang mit der kGKD fand, zeigte sich für die vFX-Prävalenz eine signifikante Abhängigkeit von der kGKD: Gruppe 1: 7,6 %, Gruppe 2: 6,8 %; Gruppe 3: 11,3 %, Gruppe 4: 13,7 %, (p=0,019). Patienten mit kGKD > 5 g zeigten gegenüber jenen ohne GK bzw. mit kGCD ≤ 5 g (Gruppen 1 und 2) eine nahezu verdoppelte vFx-Prävalenz (12,7 % vs. 7,1 %; p=0,015). In Gruppe 2 (kGKD ≤ 5 g) fanden sich höhere Werte für BMD-SH und BMD-H als in Gruppe 1 (p<0,05) und Gruppe 2 (p<0,01 bzw. <0,001) und an allen Messorten eine höhere BMD als in Gruppe 3 (p<0,001). Patienten ohne GK zeigten im Vergleich zu allen anderen Gruppe eine signifikant höhere BSG (p<0,05-0,01) und ein höheres CrP als jene der Gruppe 2 (p<0,05).
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse sprechen dafür, dass kumulative GK-Dosen bis 5 g bei RA durch Suppression der Entzündung einen osteoprotektiven Effekt haben können, höhere kumulative Dosen jedoch mit einer signifikanten Abnahme von BMD und einer erhöhten vFx-Prävalenz einhergehen.
Disclosures: None declared