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Fluoreszenz-optische Bildgebung als Biomarker zur Detektion subklinischer entzündlicher Aktivität des Bewegungsapparates in Patienten mit Psoriasis Vulgaris – erste Interims Analyse des XCITING Projekts
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Veröffentlicht: | 1. September 2015 |
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Einleitung: Die Psoriasis vulgaris (Pso) ist eine der häufigsten Hauterkrankungen. Die Psoriasis Arthritis (PsA) tritt meist Jahre nach der Hautmanifestation auf; etwa 40% der Pso-Patienten entwickeln eine PsA. Durch das Befallsmuster der PsA ist bisher kein geeigneter Biomarker für die Frühdetektion etabliert. Mikrozirkulationsänderungen mit erhöhter Expression proangiogenetischer Faktoren werden früh beobachtet. Die fluoreszenz-optische Bildgebung (FOI) stellt ein neuartiges bildgebendes Verfahren dar, das Veränderungen der Mikrozirkulation im Bereich der Hände mißt und für die Frühdiagnose geeignet sein könnte.
Methoden: Die Sensitivität der FOI in der PsA-Frühdetektion in Pso-Patienten (dermatologisch bestätigt) wird aktuell in einem nationalen prospektiven multizentrischen Studienprojekt (XCITING) überprüft. Ergebnisse (Interims-Analyse) der bisher eingeschlossenen Patienten (116, 89 vollständige Datensätze, Patienten ohne Diagnose einer PsA, aber mit erhöhtem Risiko) werden dargestellt. Das Vorliegen einer PsA wird mittels klinischer Untersuchung (CE; 66/68 Joint Count, Enthesitis, Daktylitis) und standardisiertem Ultraschall (US) überprüft. Ergänzend erfolgt die FOI. Bei Auftreten diskrepanter Befunde der CE/US (negativer Befund) und des FOI (positiver Befund) erfolgt die Überprüfung des FOI-Befundes mittels MRT-Untersuchung der dominanten Hand.
Ergebnisse: Bei 35% der Pso-Patienten (mittleres Alter 46.9 Jahre, 55% männlich, PASI im Mittel 5.2, mittlere Pso-Erkrankungsdauer 14.9 Jahre) mit Risiko für eine PsA wurde diese mittels CE, US und FOI diagnostiziert. In 22% konnte eine PsA mittels CE/US und FOI ausgeschlossen werden. 30% der Patienten zeigten einen positiven FOI-Befund, wobei CE/US vom Untersucher als unauffällig bewertet wurden. In 5.6% der Fälle war in dieser Gruppe auch die MRT-Untersuchung positiv. In 23.6% der Fälle mit negativem Befund in CE/US und positivem FOI fiel die MRT Untersuchung negativ in Hinblick auf entzündliche muskuloskelettale Veränderungen aus.
Schlussfolgerung: In mehr als 40% der untersuchten Pso-Patienten mit PsA-Risiko konnte durch CE/US eine PsA diagnostiziert werden. In weiteren 30% der Fälle wurden entzündliche Veränderungen in FOI detektiert, wobei CE und US negativ bewertet wurden. Der positive FOI bei negativer CE/US wurde in 5.6% der Fälle mittels MRT bestätigt. FOI hat das Potential für die frühe Detektion von entzündlichen Veränderungen des Bewegungsapparates in Patienten mit Pso, möglicherweise sensitiver als CE/US oder MRT. Dies sollte in einer Follow-up Studie der Patienten mit positivem FOI und negativen Ergebnissen für CE/US und MRT überprüft werden.