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Wundsekrete okklusiv behandelter Wunden diabetischer Patienten zeigen eine gesteigerte Angiogenese, Fibroblastenmigration und Zytokinsekretion (G-CSF, HGF, IL-8)
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Veröffentlicht: | 24. September 2019 |
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Einleitung: Spalthautentnahmestellen können mit Okklusivverbänden behandelt werden und führen über die Erzeugung eines feuchten Wundmilieus zu einer schnelleren Wundheilung. Dies geschieht zellulär u.a. durch eine Fibroblastenstimulation als auch durch eine Induktion der Angiogenese. Wunden von diabetischen Patienten hingegen zeigen oftmals eine prolongierte Heilung. Daher wollen wir hier die zellbiologischen Effekte der Wundflüssigkeit diabetischer Patienten im Vergleich zu Patienten ohne Diabetes mellitus (DM) analysieren.
Methoden: 20 Spalthautentnahmestellen (davon 10 Patienten mit DM) wurden noch intraoperativ mit Okklusivverbänden versorgt. Am 3. Tag wurde Flüssigkeit beim Verbandswechsel gewonnen. Der Einfluss der Wundflüssigkeit auf Fibroblasten wurde auf metabolische Aktivität, Zellstress, in vitro Wundheilung und Proliferation untersucht. Angiogenese wurde mittels Tube Formation analysiert. Zytokinmessungen wurden mittels Magpix Multiplexing System durchgeführt.
Ergebnisse: Der Einfluss okklusiv behandelter Wundsekrete diabetischer Patienten führte zu einer signifikanten Angiogeneseinduktion und Fibroblastenmigration. Weiters wurde eine signifikante Erhöhung von Zellstress nach 3 Tagen im Vergleich zu nicht diabetischen Wundsekreten erfasst. In beiden Wundflüssigkeiten zeigten sich deutliche Steigerungen von G-CSF, HGF und IL-8.
Schlussfolgerungen: Okklusive Verbände können auch bei diabetischen Wunden regenerative Effekte bewirken bzw. diese ggf. stimulieren. Unsere Studie zeigt einen Effekt diabetischer Wundsekrete unter Okklusivverbänden auf die Angiogenese, Migration und Proliferation von Fibroblasten, wesentliche Modulatoren der Wund- und Narbenheilung.