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Behandlung und Penisrekonstruktionstechniken bei infizierten Paraffinomen
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Veröffentlicht: | 28. September 2015 |
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In Deutschland und in anderen Regionen (Asien, Osteuropa) werden immer häufiger die schweren Komplikationen nach fremd- oder selbstdurchgeführter Penisaugmentationen beobachtet.
In den letzten 15 Monaten haben sich 3 Patienten mit so-genannten „Paraffinomen“ am Penis bei uns vorgestellt. Die Erkrankungen sind durch Injektionen verschiedener Substanzen (Silikon, Paraffin, Salbe) entstanden. Bei der Vorstellung zeigten sich im jeden Fall multiplen Granulomen, Fisteln und bakteriellen Superinfektionen. Bei der radikalen Fremdkörperentfernung und Infektionssanierung wurde im Rahmen der Nekrektomie der gesamte Haut- und Weichteilmantel am Penis zirkulär reseziert. Nach weiterer lokaler und chirurgischer Wundtherapie konnte im jeden Fall die Penisrekonstruktion mit Vollhauttransplantaten durchgeführt werden und führte später zur funktionellen und ästhetischen Resititutio ad Integrum.
Die fachliche Literatur stellt verschiedene Rekonstruktionsverfahren nach dem Penisweichteilverlust dar. Die Wahl adequater Rekonstruktionsstrategie soll die Resektionstiefe, Weichteilzustand sowie die Beteiligungsausmaß der nebenliegenden Körperregionen berücksichtigen.
Die Voraussetzung der erfolgreichen Behandlung der fremdkörperinduzierten Penisinfekte ist eine radikale chirurgische Infektionssanierung. Das Deckungsverfahren soll nach Beteiligung der Penisschichten und umliegenden Körperregionen entschieden werden.