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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Therapeutische Reduktion des Ischämie/Reperfusionsschadens in der Mikrochirurgie durch Blockade von C-reaktivem Protein

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Jan R. Thiele - Freiburg i. Br., Deutschland
  • Karlheinz Peter - Baker IDI Heart and Diabetes Institute, Melbourne, Australien
  • Holger Bannasch - Freiburg i. Br., Deutschland
  • G. Björn Stark - Freiburg i. Br., Deutschland
  • Steffen U. Eisenhardt - Freiburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc75

doi: 10.3205/14dgpraec007, urn:nbn:de:0183-14dgpraec0076

Veröffentlicht: 3. September 2014

© 2014 Thiele et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: C-reaktives Protein (CRP) zirkuliert als inertes pentameres Plasmaprotein (pCRP) im Blut. Die aktive pro-inflammatorische Konformation stellt das einzelne monomere CRP (mCRP) da, in das CRP in Entzündungsarealen zerfällt. Die Detektion von mCRP im Ischämie/Reperfusionsschaden (I/R-Schaden) von humanem Muskelgewebe nach freiem Gewebetransfer impliziert eine pro-inflammatorische Relevanz in der Mikrochirurgie. Ziel der Studie war die Evaluation einer therapeutischen Blockade von mCRP und dessen Effekte in einem Modell des I/R-Schadens der Ratte für den freien mikrochirurgischen Gewebetransfer.

Material/Methode: Wir etablierten ein in vivo Modell des I/R-Schadens der quergestreiften Muskulatur am M. cremaster der Ratte unter intravenöser Injektion von pCRP (25 µg/ml). Basierend auf Strukturanalysen synthetisierten und testeten wir eine CRP-bindende Substanz (1,6-bisPC-Hexan) die pCRP in dekamerer Konformation stabilisiert und somit die Bildung des pro-inflammatorischen mCRP verhindert. Die Aktivierung von Leukozyten im I/R-Schaden wurde durch Quantifizierung der Leukozyten-Endothel Interaktion (Leukozytenrolling/Adhäsion und Transmigration) in der digitalen intravitalen Epifluoreszenzmikroskopie untersucht und ex vivo durch die Bildung Reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) in der Elektronenspinresonanz Spektroskopie bestätigt (n=6). Die Bildung und Ablagerung von mCRP wurde im I/R-Schaden durch immunhistochemische Analysen untersucht.

Ergebnisse: Der Zerfall von pCRP zu mCRP potenziert die I/R-Schaden, verbunden mit einer signifikanten Zunahme der Leukozyten-Endothel Interaktion und einer signifikanten Zunahme reaktiver Sauerstoffspezies (p<0,05). 1,6-bis-PC-Hexan verhindert die Genese von mCRP und dessen Deposition im I/R-Schaden. Entsprechend wird die leukozytäre Aktivierung durch mCRP maskiert (p<0.05).

Diskussion: Wir beschreiben den pro-inflammatorischen Einfluss der monomeren Isoform von CRP auf das Entzündungsgeschehen nach freiem Gewebetransfer. Der Einsatz von 1,6-bisPC-Hexan kann ein potentieller therapeutischer Ansatz sein, um ein verbessertes Outcome bei Ischämie/reperfusionsgeschädigten Gewebtransfers, aber auch bei Transplantationen und Replantationen zu erzielen.