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43. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2012, Bremen

Die Mortalität des Banalen – Das Toxic Shock Syndrom bei Säuglingen und Kleinkindern mit kleinflächigen thermischen Verletzungen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker K. Neuhaus - Kinderspital Zürich, Zentrum für brandverletzte Kinder, plastische und rekonstruktive Chirurgie, Zürich, Switzerland
  • C. Oliveira - The Hospital for Sick Children, Division of General and Thoracic Surgery, University of Toronto, Toronto, Canada
  • M. Hüging - Kinderspital Zürich, Zentrum für brandverletzte Kinder, plastische und rekonstruktive Chirurgie, Zürich, Switzerland
  • M. Trop - Universitätsklinik für Kinder und Jugendliche, Brandverletzteneinheit für Kinder und Jugendliche, Graz, Austria
  • C. Schiestl - Kinderspital Zürich, Zentrum für brandverletzte Kinder, plastische und rekonstruktive Chirurgie, Zürich, Switzerland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 43. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bremen, 13.-15.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocFV41

doi: 10.3205/12dgpraec052, urn:nbn:de:0183-12dgpraec0525

Veröffentlicht: 10. September 2012

© 2012 Neuhaus et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Toxic Shock Syndrom (TSS) ist eine seltene schwere systemische Erkrankung verursacht durch Toxine von Staphylokokken und Streptokokken. Hauptsymptome sind Schock, Fieber, ein Exanthem sowie gastrointestinale und neurologische Beschwerden. Das plötzliche Auftreten und der oft fulminante Verlauf sind Gründe für die hohe Mortalität der Erkrankung von bis zu 50%. Eine der Hauptrisikogruppen für die Entwicklung des TSS sind Säuglinge und Kleinkinder mit kleinflächigen thermischen Verletzungen. Bemerkenswert und bisher ungeklärt ist die Tatsache, dass die Inzidenz des TSS bei brandverletzten Kindern in den verschiedenen Kinderkliniken Europas sehr unterschiedlich ist, teilweise keine TSS-Fälle angegeben werden. Wohl auch deshalb ist die Bekanntheit des TSS noch nicht gross genug. Dies birgt jedoch das Risiko schwerwiegender Krankheitsverläufe durch zu spätes Erkennen und Einleiten einer adäquaten Therapie. Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie viele Kinder aus dem ambulanten Bereich letztlich unter dem Bild einer unklaren Sepsis rehospitalisiert und therapiert werden, hinter der eigentlich ebenfalls ein TSS steht.

Material und Methoden: Anhand der Zürcher Erfahrungen und Patientendaten möchten wir das Krankheitsbild des TSS vorstellen und diskutieren, sowie einen Literaturüberblick geben.

Diskussion: Nur das frühzeitige Erkennen eines möglichen TSS sowie das umgehende und aggressive Einleiten entsprechender therapeutischer Massnahmen, können einen schwerwiegenden, schlimmstenfalls letalen Verlauf verhindern. Daher muss jeder, der Kinder mit thermischen Verletzungen behandelt, das TSS (er)kennen. Mit der Initialisierung eines internationalen Registers für Fälle mit TSS hoffen wir darüber hinaus die Klärung der noch offenen Fragen in Bezug auf Inzidenz, Pathogenese, Verlauf und Therapie hoffentlich entscheidend voranzutreiben.