Artikel
Evidenzen immersiver auditiver Narrationen für die psycholinguistische Förderung
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 5. September 2013 |
---|
Gliederung
Zusammenfassung
Narrative Immersion hat sich in medienpsychologischen Studien als wesentlicher Mediator für die Wirkung von Unterhaltungsangeboten erwiesen [1]. Diese Erkenntnis kann nutzbar gemacht werden, um sog. Entertainment-Education Formate zu entwickeln, die den Erwerb von Sprachkompetenzen unterstützen. Es wird angenommen, dass das Unterhaltungspotential von Geschichten eine immersive Rezeption unterstützt, die in einer hohen Aufmerksamkeit für die dargebotenen Informationen resultiert. Wenig erforscht ist bislang allerdings das Potential immersiver Hörangebote für die Sprachförderung, obgleich sprachliche Daten hier in besonders wohlgeformter, und hilfreich-redundanter Weise vermittelt werden und eine intensive Verarbeitung nahelegen.
An der TU Dortmund werden deshalb seit einigen Jahren Hörspiele zur Sprachförderung nach medienpsychologischen (Ziel: Immersion) wie psycholinguistischen (Ziel: sprachförderliche Wirksamkeit) Kriterien entwickelt und systematisch evaluiert (http://www.wetterschacht-detektive.de). Im Vortrag werden die Befunde einer experimentellen Untersuchungsreihe präsentiert, die sich auf sprachunauffällige und mehrsprachige sowie SLI-Kinder im Vor- und Grundschulalter beziehen. Es wird deutlich, dass Kinder in beiden Altersgruppen Sprachstrukturen aus einem Hörspiel bereits nach einmaliger Rezeption übernehmen und über eine mehrmalige Rezeption verfestigen, sodass sie fest im Sprachwissen verankert werden können. Diese Wirksamkeit bezieht sich nicht nur auf semantische, sondern auch grammatische Dimensionen. Voraussetzung ist allerdings ein durch die narrative Immersion induziertes Interesse an dem Hörspiel.